Tägliche Meditationen
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Montag,
23. November 2020

Himmlische Maßstäbe

Montag der vierunddreißigsten Woche im JahreskreisHl. Klemens I., Papst, Märtyrer
Hl. Kolumban, Abt, Glaubensbote

P. Joachim Richter LC

Lk 21,1-4
In jener Zeit sah Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

Einführendes Gebet: Jesus, mit unseren menschlichen Maßstäben können wir kaum begreifen, wie du bist. Allzu oft lassen wir uns vom äußeren Schein blenden. Aber du schaust in unser Inneres, dir kommt es vor allem auf die Einstellung unseres Herzens an: ob wir großzügig und selbstlos sind. Du weißt um unser ganzes Leben.

Bitte: Bitte schenke mir ein großzügiges Herz. Hilf mir, nicht kleinlich an meinem Besitz festzuhalten, sondern vertrauensvoll loszulassen und freigebig auszuteilen: von meinem Geld, von meiner Zeit, von der Liebe meines Herzens.

1. Was für Gott groß ist. In unserer Gesellschaft sind diejenigen Menschen groß und angesehen, die viel Geld und Besitz haben, die in den Medien berühmt werden oder irgendwo besonders erfolgreich sind. Nicht so bei Gott. Für ihn gelten andere Maßstäbe. Wir tun gut daran, uns diese Maßstäbe Gottes bewusst zu machen und oft über sie nachzudenken. Denn es sind himmlische Maßstäbe, es sind die Maßstäbe wahrer Liebe. Gemessen am Maßstab der Liebe geben die Reichen nur etwas von ihrem Überfluss für den Tempel ab, die arme Witwe jedoch macht eine riesige Spende, sie gibt darin sich selbst.

2. Großzügigkeit. Auch wenn die arme Witwe nur zwei kleine Münzen spenden kann, so ist das - in ihrer Situation - dennoch großzügig. Wie gut könnte sie dieses Geld für ihre eigenen Zwecke gebrauchen! Aber sie hält nicht daran fest. Für Gott gibt sie es freigiebig her. Gott liebt die besonders, die mit freudigem Herzen und großzügig geben.

3. Hinter dem Schleier. Wenn wir über die Witwe ein wenig nachdenken, wird uns bewusst, wie groß ihre Liebe zu Gott sein muss! Denn sie spendet ja ihren ganzen Lebensunterhalt. Dabei entgeht ihr nicht die Tatsache, dass sie nun für die nächsten Tage keine Reserven mehr hat. Daraus können wir schließen, wie lebendig und stark sie auf Gottes Vorsehung vertraut haben muss. Und wir bekommen eine Ahnung davon, wie groß ihre Liebe zu Gott sein muss, da sie sogar in Kauf nimmt, ohne materielle Absicherung dazustehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin beeindruckt, wie freigiebig die arme Witwe war. Wie selbstlos war sie! Herr, mein Herz ist oft in sich selbst verschlossen. Nimm mein Herz aus Stein, setz mir deines ein: ein Herz der Liebe, das sich selbst vergisst, sich hingibt und fest auf die göttliche Vorsehung vertraut.

Vorsatz: Ich halte die Augen meines Herzens offen und halte Ausschau nach Gelegenheiten, wo ich viel (von mir) verschenken kann.

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