Tägliche Meditationen
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Dienstag,
24. November 2020

Bleib fokussiert

Hll. Andreas Dung-Lac, Priester und Gefährten, Märtyrer
Gedenktag

P. Joachim Richter LC

Lk 21,5-11
In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.

Einführendes Gebet: Herr, die Einschränkungen aufgrund des Coronavirus sind sehr lästig, sie machen vielen Menschen Angst. Wie schmerzhaft sind die Vorschriften bei der Messfeier und beim Kommunionempfang. Viele Menschen kommen nicht mehr zur Kirche. Viele sind irritiert, haben den Eindruck, dass die Kirche sich gefangen nehmen lässt.

Bitte: Sei uns nahe Herr! Befreie uns! Reiß uns heraus aus dieser Not! Stärke unseren Glauben!

1. Bleib realistisch. Jesus war kein Träumer. Er hat uns keinen Rosengarten versprochen. Er hat schwierige Zeiten vorhergesagt: die Zerstörung des Tempels, Kriege, Unruhen, Seuchen, Erdbeben. Jesus wollte uns vorbereiten, damit wir realistisch bleiben und nicht allzu überrascht sind, wenn dann tatsächlich schwere Zeiten kommen. Wir sollen mit Schwierigkeiten rechnen, aber zugleich nicht aufhören, auf Jesus zu schauen und uns an Gott festzuhalten.

2. Worauf setzt du deine Sicherheit? In den Worten Jesu wird erkennbar, dass alle irdischen Sicherheiten keinen Bestand haben werden. Der Tempel war das "Nonplusultra" für die Juden, er war für sie der Ort, an dem Gott gegenwärtig war. Wenn nun Jesus die Zerstörung dieses Tempels ankündigt, muss das auf die Juden wie ein Szenarium des Weltuntergangs gewirkt haben. Wie sehr setzt du noch auf irdische Sicherheiten, und wie groß ist dein lebendiges Vertrauen auf Gott und seine Vorsehung?

3. Bleib fokussiert. Man hat den Eindruck, als hätten viele Leute durch die Coronakrise die Orientierung und die gewohnte Glaubenspraxis verloren. Doch gerade jetzt ist es besonders wichtig, fokussiert zu bleiben: auf Christus, auf das Evangelium, auf die Sakramente, auf das Gebet und auf die gelebte Nächstenliebe, auf deine Lebensmission. Gerade jetzt muss ich in der Hierarchie meiner Werte Gott den ersten Platz einräumen.

Gespräch mit Christus: Jesus, sei mir nahe. Ich brauche deine Nähe, in all dem Drunter und Drüber unserer Zeit. Hilf mir, tief vereint mit dir zu bleiben. Lass nicht zu, dass ich mich durch irgendetwas von dir abbringen lasse. Halte mich fest. Sei mein Fels und meine Burg.

Vorsatz: Ich überlege mir, wen ich aufbauen könnte – mit einem mutmachenden Wort und mit dem Geschenk des Zuhörens.

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