Tägliche Meditationen
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Freitag,
2. Dezember 2016

"Nehmt euch in Acht!"

Freitag der ersten Woche im Advent
Hl. Bibiana, Märtyrerin
Hl. Luzius von Chur, Bischof

Michaela Weimann

Mt 9,27-31
Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, wie die zwei Blinden rufe auch ich zu dir: Hab Erbarmen mit mir, Sohn Davids! Ich möchte darauf vertrauen, dass du mir helfen kannst.

Bitte: So bitte ich dich heute: Gib mir das Licht des Glaubens, das manchmal so schwach in mir ist. Öffne die Augen meines Herzens, das manchmal verstockt, egoistisch, berechnend und selbstverliebt ist. Hab Erbarmen mit mir!

1. Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! Man stelle sich die Begebenheit vor: Jesus ist auf dem Weg, vielleicht geht er gerade durch ein Dorf, begrüßt ein paar Personen, die ihm ein Glas Wasser angeboten haben und nun nimmt er seinen Weg wieder auf. Zwei Blinde, die sich vielleicht aufeinander abstützen, folgen ihm. Sie sind nicht so schnell wie Jesus, und so schreien sie hinter ihm her: "Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!" Jesus hält an und wendet sich ihnen zu. Sie haben sein Herz berührt, denn er hat Erbarmen, Mitleid, Verständnis. Herr Jesus, auf diesem Weg der Adventszeit möchte auch ich dir folgen. Ich kann in verschiedenen Bereichen meines Alltags (Bedürfnisse und Nöte in der Familie, bei der Arbeit, ja selbst in meinem geistlichen Leben) mit deinem Schritt nicht mithalten. So rufe ich vertrauensvoll zu dir: Hab Erbarmen mit mir, Sohn Davids!

2. Der Glaube schenkt Heilung. Jesus stellt den zwei Blinden eine ganz einfache Frage: "Glaubt ihr,…?", was sie schlicht mit einem "Ja" beantworten, sonst wären sie ihm wohl auch nicht gefolgt. Ihr Glaube ist die Grundlage für die ersehnte Heilung, und sicher sieht Jesus, dass sie nicht nur einer körperlichen Heilung bedürfen. Er kennt ihre Herzen und weiß, dass sie vielleicht eine geistliche Heilung ersehnen. Ihr Glaube ist mehr als ein Wort oder eine Idee, denn Glaube bedeutet, Gemeinschaft mit Jesus Christus zu haben. Er ist der Heiland, der sie vollständig (an Leib und Seele) heil macht.

3. "Nehmt euch in Acht!" Beim letzten Teil des Evangeliums, kann man immer ein wenig enttäuscht über die zwei Geheilten denken: "Da werden sie schon von Jesus geheilt, und dann tun sie nicht einmal, was er ihnen aufträgt…". Nicht umsonst bittet Jesus ganz deutlich: "Nehmt euch in Acht!" Jesus kennt unsere Schwächen, unser Unvermögen. Zugleich weiß er auch, dass wir achtsamer sein können. Doch diese Warnung dient nicht nur der Vorbeugung, sie ist auch eine Bitte, ein Anruf an unser Gewissen: Achtung, pass auf! Wo sollte ich mich mehr in Acht nehmen? In welchen Bereichen meines Lebens muss ich besser aufpassen?

Gespräch mit Christus: Sohn Davids, du gehst mit mir auf dem Weg. Ich bitte dich, schenke mir heute erneut dein Erbarmen. Verleihe mir einen festen Glauben, der Heilung bewirkt, und lehre mich, mich in Acht zu nehmen.

Möglicher Vorsatz: Ich nehme mir vor, eine ganz konkrete Antwort auf die Frage zu finden, in welchen Bereichen meines Lebens ich besser aufpassen muss.

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