Tägliche Meditationen
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Montag,
13. November 2017

Jesus lehrt mich

Montag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Stanislaus Kostka SJ
Hl. Carl Lampert

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 17,1-6
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet. Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt. Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm. Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben. Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.

Einführendes Gebet: Jesus, ich knie jetzt vor dir. Ich glaube, dass du mir etwas Wichtiges zu sagen hast. Hier bin ich. Ich höre. Sprich dein heilendes Wort.

Bitte: Öffne meine Ohren. Öffne mein Herz.

1. Erste Anweisung. "Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet. Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt." Es sind harte Worte, die Jesus hier spricht. Was bewirken sie in mir? Angst? Panik? Höre ich diese Worte, oder höre ich absichtlich weg, um mich damit nicht auseinandersetzen zu müssen? Vielleicht höre ich weg, weil ich in diesen Worten Barmherzigkeit und Liebe vermisse? Wenn ich aber genauer lese, dann kann ich in diesen Worten seine Liebe erkennen. Jesus spricht hier nämlich von "den Kleinen". In seinem Reich sind wir seine "Kleinen". Jesus sorgt sich auch um mich. Werde ich den Verführungen standhalten? Außerdem könnte es passieren, dass ich selbst zum Verführer werde. Er will aber weder mich noch andere verlieren und lehrt mich, in Verführungen standzuhalten.

2. Zweite Anweisung. "Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht und wenn er sich ändert, dann vergib ihn." Jesus spricht hier mit mir in einer sehr strengen Weise. Zurechtweisungen sind keine angenehme Sache. Ich fühle mich oft dazu nicht fähig. Hinzu kommt noch, dass Jesus die Umkehr der Person zur Voraussetzung macht, damit wir ihr Vergebung spenden können. Wie kann ich das mit der Barmherzigkeit Gottes in Einklang bringen? An solchen Stellen im Evangelium ist es wichtig, sich in die Menschen der damaligen Zeit hineinzuversetzen: "Meister (...) wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?" (Joh 9,2) fragten die Jünger Jesus, als sie am Tempeltor auf einen Blinden trafen. Wenn jemand krank war, dachte man, die Ursache sei eine Sünde. Damit war oft ein endgültiges Urteil über den Wert der Person gefällt. Sie war quasi nicht mehr Teil des auserwählten Volks. Jesus aber lehrte die Menschen, dass Vergebung möglich ist. Er kam, um uns von der Sünde zu erlösen. Bekehrung ist tatsächlich möglich. Es ist sogar seine große Sehnsucht, dass wir zu ihm umkehren. Vergebung ist möglich! So kann auch ich anderen Menschen, die mich verletzen, vergeben. Jesus will mich und meinen Bruder nicht verlieren und lehrt mich, Vergebung zu spenden.

3. Dritte Anweisung. "Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen."Der Glaube ist der Schlüssel zu allen Anweisungen, die Jesus uns gibt. Glaube versetzt Berge. Habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass mein Glaube etwas bewirken kann?Im Glauben kann ich allen Verführungen standhalten und jedem Menschen vergeben. Der Glaube bewirkt Großes. Jesus will mich nicht verlieren. – Glaube ich daran?

Gespräch mit Christus: Jesus, schreibe all deine Lehren in mein Herz. Ich öffne mein Herz. Ich glaube, dass du mein Erlöser bist. Ich danke dir.

Möglicher Vorsatz:  Ich bezeuge heute, dass ich fest glaube, dass Jesus mich nicht verlieren möchte, indem ich versuchen werde, einer seiner Anweisungen zu folgen: einer Verführung, die mich heute heimsucht, standzuhalten; oder jemandem zu vergeben, oder einen Akt des Glaubens in einer schwierigen Situation zu vollbringen.

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