Donnerstag,
28. Juni 2012
Klug gebaut
Donnerstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Irenäus v. Lyon, Bischof & Märtyrer
P. Edward McIlmail LC
Mt 7,21-29
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das
Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag
zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit
deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen
antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! Wer diese meine Worte hört und
danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die
Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn
es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann,
der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme
tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. Als Jesus diese Rede beendet
hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht
hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.
Einführendes Gebet: Herr, bevor ich etwas Dauerhaftes in meinem Leben aufbauen kann, muss ich mit dir im Gebet verbunden sein. Ich weiß, dass ich schwach und zur Sünde geneigt bin, darum vertraue ich umso mehr auf deine Vergebung und deine Barmherzigkeit. Ich glaube, dass du in der Eucharistie gegenwärtig bist. Dieser Glaube verleiht mir die Sicherheit, dass du bei deiner Kirche bis ans Ende der Zeit bist.
Bitte: Herr, hilf mir, das in meinem Leben zu verbessern, was ich bisher vernachlässigt habe.
1. Herr, Herr. „Glaube ohne Werke ist nutzlos”(Jak 2,20). Es ist entscheidend, unseren Glauben durch unsere Werke zu bezeugen. Es ist nicht genug, am Sonntag in die heilige Messe zu gehen, die Bibel im Bücherschrank zu haben und den Rosenkranz im Auto am Rückspiegel aufzuhängen. Glaube an Christus bedeutet tägliche Bekehrung, unser Leben zu ändern, damit es mit seinem Willen übereinstimmt. „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt” (Mt 7,21). Den Willen des Vaters tun, heißt, Werke der Nächstenliebe, der Geduld, des selbstlosen Dienstes vollbringen. Echtes Glaubenszeugnis fordert, dass wir uns selbst hingeben. Echter Glaube lässt keine Selbstgefälligkeit aufkommen. Fühle ich mich manchmal selbstgerecht, weil „ich für den Papst bin”? Weil ich niemals ertappt wurde, etwas falsch zu machen? Macht mich mein Glaube an Christus selbstzufrieden? Oder treibt er mich zu Werken der Nächstenliebe an?
2. Fester Grund. Gott zu lieben, ihn zu erkennen, ihm in dieser Welt zu dienen und mit ihm für immer in der kommenden Welt glückselig zu sein, so kann man den Zweck unseres Lebens zusammenfassen (vergleiche Katechismus der Katholischen Kirche, 1). Wenn wir auf Christus hören und ihm folgen, so folgen wir dieser unserer Lebensbestimmung. Wenn wir sündigen, brechen wir nicht nur mit Christus, sondern auch mit uns. Wir fühlen uns innerlich von unseren Gefühlen hin- und her gerissen, von unserem Ärger, unserer Eitelkeit und Gier. Christus lädt uns ein, „nach Hause zu kommen”, das zu sein, wozu wir bestimmt sind. Dies ist das sicherste Fundament, das wir haben können, wenn eine Krise eintritt. Wo „baue ich auf Sand”? Ist mein Gebetsleben schwach? Bin ich knauserig mit meinem Besitz? Bin ich hartherzig zu einem Familienmitglied?
3. Bloße Fassade. Wir können vermuten, dass das Haus, das auf Sand gebaut wurde, standfest aussah ‐ daher dachte keiner daran, seine Festigkeit zu prüfen, bevor der große Sturm aufkam. In unserem Leben kann es sich ähnlich verhalten. In Zeiten der Ruhe scheint alles in Ordnung zu sein. Keine Sorgen, keine Ängste. Alles sieht von außen gut aus, wie jene alten Hollywood Filme: alles Kulisse, aber keine Echtheit. Unter der Oberfläche mögen Zerfall, seit langem bestehende Probleme, ungelöste Angelegenheiten und Leere liegen ‐ alles, weil Christus nicht der Mittelpunkt unseres Lebens ist. Lebe ich oberflächlich? Will ich nur einen guten Eindruck auf meine Nachbarn machen? Auf meine Eltern? Auf meinen Ehegatten? Auf meine(n) Liebste(n)? Auf meinen Pfarrer? Welche Probleme muss ich aus meinem Leben beseitigen?
Gespräch mit Christus: Herr, du liebst mich so sehr, dass du dich nicht nur einfach neben mich stellst und mich oberflächlich leben lässt. Du weißt, wie schwer es mir fällt, meine Maske fallen zu lassen, weil es niemals leicht für mich ist, mich meinen Schwächen zu stellen. Gib mir die Kraft, dem ins Auge zu sehen, was ich in meinem Leben ändern muss.
Vorsatz: Ich will mir eine Situation merken, in der ich dem Bild, das ich in der Öffentlichkeit abgebe, nicht entspreche. Dann werde ich ein Gesätz des Rosenkranzes aufopfern, um diesen Fehler oder diese Schwäche zu überwinden.