Tägliche Meditationen
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Montag,
11. Dezember 2017

Steh auf!

Montag der zweiten Woche im Advent
Hl. Damasus I., Papst
Hl. Arthur Bell OFM, Märtyrer
Hl. David von Himmerod OCist

Michaela Weimann

Lk 5,17-26
Eines Tages, als Jesus lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen. Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen. Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin. Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben. Da dachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer: Wer ist das, dass er eine solche Gotteslästerung wagt? Wer außer Gott kann Sünden vergeben? Jesus aber merkte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was habt ihr für Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich darf erneut zu dir kommen. Stärke meinen Glauben, vermehre meine Hoffnung und entzünde in mir das Feuer deiner Liebe, sodass ich auf diese Art und Weise immer weiter zu dir und deinem Willen für mich finde und dir alle Ehre und allen Lobpreis darbringe.

Bitte: Ich bitte dich in diesem Gebet, hilf mir, von meinen Belanglosigkeiten, Bequemlichkeiten, inneren Blockaden, von meiner Selbstliebe und meinem Egoismus aufzustehen. Lehre mich, einen Schritt auf dich zuzugehen, um näher an dein Herz zu gelangen.

1. Was habt ihr für Gedanken im Herzen? Jesus kennt uns durch und durch. Er kennt jeden unserer Gedanken, sogar viel besser als wir selber. Je mehr wir auf ihn schauen und hören, desto mehr lernen wir auch über uns selber. Welche Gedanken haben mich in diesen Tagen bewegt? Was war dabei friedvoll und wohltuend? Was hat mich vielleicht verletzt oder mich traurig gestimmt? Welche Gedanken habe ich zu reinigen, d.h. welche Gedanken in mir entsprechen nicht dem Denken Jesu? Welche Gedanken haben mein Tun und Handeln beeinflusst? Positiv oder negativ? Ich möchte mir bewusst werden, was ich im Herzen trage und mich so ganz Christus anvertrauen und mich ihm wahrlich überlassen. Mich ihm ganz zur Verfügung stellen.

2. Steh auf! Jesus befahl dem Gelähmten, aufzustehen. So fordert er auch mich auf, von meinen inneren Lähmungen aufzustehen (meinem Stolz, meinen Eitelkeiten, meinen oftmals ungerecht angewandten Maßstäben, meinen negativen Einstellungen und Sichtweisen, meiner Hartherzigkeit…), mich von ihnen loszumachen und mich in Bewegung zu setzen. Der Advent ist eine Zeit der Vorbereitung. Wir sind eingeladen, uns auf den Weg zu machen, den Weg zu beschreiten, der zur Begegnung mit Christus führt. Hält mich etwas von dieser Begegnung ab? Liege oder sitze ich noch oder bin ich bereits aufgestanden? Werden wir still und hören wir auf sein "Steh auf!"

3. Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen. Die Leute gerieten außer sich, heißt es. Das Wunder, dass Jesus vollbringt, versetzt sie in Staunen. Auch wir werden am Ende dieser Adventszeit etwas Unglaubliches sehen. Inmitten einer kalten Nacht wird Gottes Sohn in einem ärmlichen Stall Mensch und in eine Krippe gelegt, weitab von allem Glanz und Ruhm. Es hat etwas Geheimnisvolles an sich. Einem Geheimnis sollte man sich am besten voll Dankbarkeit und in betrachtender Stille nähern. Vertiefen wir uns doch in diese Haltung des Betrachtens, des Staunens, des Verweilens… und erlernen wir sie.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, ich möchte nun ganz still werden und, ausgerichtet auf dich, von allen Seiten in deine Gegenwart eingehüllt werden. Ich möchte nur dir gehören und mich ganz in die Reinheit deiner Liebe versenken. Doch zugleich merke ich, wie arm ich bin und wie weit entfernt davon, dich so zu lieben, wie du mich geliebt hast – bis zur völligen Hingabe.

Möglicher Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, einen Moment der bewusst gelebten Stille zu suchen. Ich werde mir eine Zeit einräumen, um zu betrachten, zu staunen und bei ihm und in ihm zu verweilen.

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