Tägliche Meditationen
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Sonntag,
10. Dezember 2017

Bereitet dem Herrn den Weg!

Zweiter Sonntag im Advent

Michaela Weimann, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mk 1,1-8
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes: Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich darf weiter auf deine Ankunft zugehen, du näherst dich. So möchte ich dich heute weiter an mich herantreten lassen und dir bewusst mehr Platz in meinem Herzen einräumen.

Bitte: Guter Herr, hilf mir, mich bereit zu halten; auf dich und dein Handeln in mir ganz behutsam zu achten und wachsam zu sein, verleihe mir ein wachendes Herz.

1. Wegbereitung. Wir beginnen die zweite Adventswoche, eine weitere Woche, um mich auf die Ankunft des Menschensohnes vorzubereiten. Wahrscheinlich ist das Haus gut dekoriert (Adventskranz, Adventskalender, Lichterketten, Spekulatien, Spritzgebäck, usw.), all das spiegelt äußerlich wider, dass wir uns vorbereiten… Die Äußerlichkeiten helfen uns, doch wie steht es mit der Vorbereitung meines Herzens? Gott will Mensch werden. Er will Mensch in mir werden. Wie kann mein inneres Haus, mein Herz und meine Seele mit wichtigen Elementen (wie Besinnlichkeit, Stille, selbstlose Darbringung, Hingabe an meinen Nächsten…) "dekoriert" werden? Wie bereite ich mich in Innerlichkeit auf diese nahende Begegnung mit dem kleinen Kind im Stall vor? Wie möchtest du, Christus, dass ich mich in dieser Woche, heute, auf dein Kommen vorbereite?

2. Aufruf zur Umkehr. Wie die Fastenzeit hat die Adventszeit einen Bußcharakter. Die liturgische Farbe drückt dies aus. Vier Wochen der Vorbereitung, der Wegbereitung, der Umkehr unseres Herzens. Vielleicht kann uns das folgende kurze Stoßgebet als Motto für diese Wochen helfen: "Weg von mir und hin zu dir!" oder mit den Worten des heiligen Nikolaus von der Flüe: "Herr, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir." Johannes legte Zeugnis für Christus ab. Sein Beispiel ist uns ein konkreter Aufruf zur Umkehr. Sei es nun gelegen oder ungelegen. Wo sollte ich nach intensiver Umkehr streben?

3. Wahre Demut. Johannes ist sich seiner Stellung bewusst. Er versteht sich als Vorläufer und Wegbereiter Jesu. Er hat Jesus mit großer Demut und prophetischem Eifer als Sohn Gottes angekündigt, und er verstand es, sich vor ihm demütig zurückzunehmen. Nun dauert es nicht mehr lange und der Gottessohn möchte sich mir erneut schenken, indem er in der Krippe zu Betlehem die Gestalt eines kleinen, verletzbaren Kindes annimmt. Versuchen wir, uns diesem Geheimnis unseres Glaubens demütig, besonnen und aufmerksam zu nähern. Bekennen auch wir wie Johannes: "Ich bin es nicht wert…"

Gespräch mit Christus: Komm, Herr Jesus, komm! Dringe ein in die Tiefe meines Herzens und meiner Seele. Lehre mich, auf deine Stimme zu hören und dir zu folgen. Du bist der Heiland, auf den wir warten. Du bringst Heil in diese Welt und in mein Leben. Dir vertraue ich mich in dieser Adventszeit an. Komm, Herr Jesus, komm tiefer in mein Herz!

Möglicher Vorsatz: Ich möchte mir heute eine Zeit nehmen, in der ich bewusst still und hellhörig werde. Mit dem Blick auf Christus möchte ich einen ganz konkreten Vorsatz für diese zweite Adventswoche fassen. Vielleicht sollte ich mir bewusst vor Augen führen, dass die steigende Anzahl äußerer Verpflichtungen ein Mehr an Besinnlichkeit und Stille verlangt, eine Zeit, die täglich einzuhalten, ich mir fest vornehme.

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