Tägliche Meditationen
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Dienstag,
15. September 2009

Maria zu mir nehmen

Gedächtnis der Schmerzen Mariens

P. Patrick Butler LC

Joh 19,25-27
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Einführendes Gebet:   Herr, du bist wirklich die Güte und das Leben. Nähe zu dir verleiht Frieden und Freude. Du verdienst wirklich mein ganzes Vertrauen und meine Liebe. Ich danke dir für das Geschenk des Lebens, für meine Familie und vor allem für meinen Glauben. Ich danke dir auch besonders, dass du uns Maria unter dem Kreuz zur Mutter gegeben hast.

Bitte:  Maria, komm heute in mein Leben. Ich will dich trösten, indem ich mich bemühe, ein treuer Anhänger deines Sohnes zu sein.

1. Bei dem Kreuz Jesu stehen. Heute ist das Fest „Gedächtnis der Schmerzen Mariens”. Maria hatte, wie ich, keine besondere Vorliebe für Kummer und Schmerzen. Die erste Ankündigung ihrer Berufung durch den Erzengel Gabriel erwähnte nichts von alledem, sie enthielt nur messianische Verheißungen. Aber bald nach der Geburt Jesu vervollständigt Simeon den Umfang der Botschaft um das, was ihre Berufung einschließen sollte: „ und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen”. Indem sie erkannte, dass ihre Berufung dadurch erfüllt wird, dass sie ihren Sohn bei seiner Kreuzigung begleitet, tat sie es in dem Wunsch, den geheimnisvollen Plan Gottes zu erfüllen, nicht widerwillig, sondern indem sie dicht bei Jesus stand mit all den Schmerzen, die das für sie mit sich brachte.

2. Jesu letzter Wille. Die Worte Jesu zu seiner Mutter und seinem geliebten Jünger sind gleichsam sein letzter Wille, sein Testament. Er überlässt einer geliebten Person, was ihm am wertvollsten ist. Maria übergibt er den Freund, den er so sehr liebt, der ebenso ihrer Hilfe in den Schwierigkeiten bedarf, auf die er zugehen wird. Johannes überlässt er seinen größten menschlichen Trost, seine Mutter, die seine beste Jüngerin ist. Er weiß, dass sie ihn, einen Adoptivsohn, braucht, der sie tröstet und begleitet.

3. Maria macht mich glücklich. Johannes nahm seine Verantwortung für Maria ernst und nahm sie mit sich in sein Haus. Das Zuhause war für Johannes nichts Geringeres als die Kirche, die Christus gründete. Maria sollte dort den Ehrenplatz haben, als Mutter von Jesus und als die, die ihn bestens kannte, liebte und ihm diente. Auch sie nahm ihre Rolle ernst, so ernst, dass sie sofort in allen, die ihr begegneten, ihre Adoptivsöhne und -töchter erkannte. In diesem Haus, der Kirche, ist Maria das Glück nach der althergebrachten Redensart: „Trautes Heim, Glück allein”.

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich kann dir nicht genug dafür danken, dass du mir deine Mutter gegeben und mich ihr anvertraut hast. Ich möchte auf sie achten, indem ich ein wachsamer und treuer Sohn bin, der dir nacheifert. Das wird sie trösten und ihr Herz erfreuen. Maria, bleibe immer an meiner Seite und bitte für mich bei Gott, dass ich mich beharrlich bemühe, deinem Sohn nachzufolgen.

Vorsatz:   Ich will mich sehr persönlich an Maria wenden, sei es in einem spontanen Gespräch mit ihr oder in der Betrachtung des Mysteriums des Lebens Christi während des Rosenkranzgebets.

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