Tägliche Meditationen
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Dienstag,
14. August 2007

Werdet klein wie die Kinder

Dienstag der neunzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Maximilian Kolbe, Priester und Märtyrer

P. Ned Brown LC

Mt 18,1-5,10,12-14
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.

Einführendes Gebet:   In diesem Gebet bin ich nun vor dir, Herr, um dir, der Quelle des ewigen Lebens und der Liebe, näherzukommen. Vertiefe meinen Glauben an dich, Herr, bis ich dein überzeugter Schüler werde. Ich vertraue auf mein Leben in Vereinigung mit dir; stärke meine Hoffnung. Ich liebe dich dafür, dass du auf mein Leben blickst und für mich sorgst; gib mir eine reife Liebe, die in Demut wurzelt.

Bitte:  Jesus, mild und demütig von Herzen, mache mein Herz wie deines.

1. Eifer für den Herrn All zu oft kann unsere Hingabe im geistlichen Amt und Dienst an den anderen unbeabsichtigt verdrehte und starre Einstellungen hervorbringen. Zu oft erkennen wir diese Einstellungen nicht als gegensätzlich und widersprüchlich zu Christi Einstellungen und zu dem, was er von seinen wahren Schülern erwartet. Menschlicher Ehrgeiz hat viele hingebungsvolle Apostel in der Geschichte des Christentums ruiniert. Die Frage der Jünger „Wer ist der Größte im Himmelreich” war nichts Anderes als ein Symptom dafür, dass sie ihre Orientierung verloren, dass es Zeit für den Kapitän des apostolischen Schiffes war, sie wieder auf Kurs zu bringen.

2. Christus, das Rezept für meine Krankheit Stolz und Eitelkeit können uns zu recht ungesunden Teilen des Mystischen Leibes Jesu Christi machen. Die beste Heilung, die unser Herr uns für diese kranken Seelen gibt, kommt für gewöhnlich in Dosen der Demut. Es ist gut und gesund und ein Zeichen von Demut und Dankbarkeit, wenn wir denen, die dienen, Belohnung und Anerkennung geben. Andererseits sollten wir als Christi Schüler nicht Anerkennung und Entschädigung für den Dienst, den wir für Christus und die Kirche tun, suchen. Denn das würde bedeuten, dass wir uns selbst und unsere Ehre suchen und nicht Christus und seine Ehre. Suche ich das Lob anderer? Bin ich darüber besorgt, dass andere meine Gaben und meine Beiträge nicht sehen? Beschäftige ich mich regelmäßig damit, in der Vergangenheit erhaltene Wunden der Undankbarkeit oder des Übersehenwerdens zu behandeln? Wenn dies so ist, dann habe ich ein Fieber und meine Heilung ist Christus: „Lernt von mir, denn ich bin mild und demütig von Herzen.”

3. Wer groß sein will, soll ein Diener sein. Die Apostel kämpften immer wieder mit ihrem Stolz, und Jesus lehrte sie immer wieder, wie wichtig die Grundtugend der Demut ist. Authentischer Glaube und wahre Nächstenliebe sind nicht ohne Demut möglich. Glaube ich, besser zu sein als andere? Will ich Verantwortung tragen oder lieber Befehle geben als Befehle und Vorschläge anzunehmen? Merke ich, dass mein Stolz und meine Eitelkeit die Fruchtbarkeit meines geistlichen Dienstes untergraben können und Seelen von Christus weg- anstatt zu ihm hinführen können? Lasst uns nie die Lehre unseres Herrn vergessen: „Jeder, der groß unter euch sein will, soll euer Diener sein, und wer der Größte von euch sein will, soll euer Sklave sein”.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir, dass du mich lehrst, wie ich meinen geistlichen Dienst für andere in einer Haltung der Demut leben soll. Halte mich demütig und deinem heiligsten Willen gefügig und lass mich der Berufung, die du mir anvertraut hast, treu sein. Ich glaube an meine Nichtigkeit, die mit deiner Allmacht vereint ist.

Vorsatz:   Ich werde versuchen, mich dabei zu ertappen, wenn ich einen Streit gewinnen will, und meine Zunge zügeln, um Christi Demut zu imitieren.

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