Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
16. Juni 2022

Gott gibt sich unentgeltlich

Hochfest des Leibes und Blutes Christi – Fronleichnam
Hl. Benno von Meißen, Bischof

Br. Raphael Meyer LC

Lk 9,11b-17
In jener Zeit redete Jesus zum Volk vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften. Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für dieses ganze Volk etwas zu essen kaufen. Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern! Die Jünger taten so und veranlassten, dass sich alle lagerten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.

Einführendes Gebet: Jesus Christus, danke, dass ich jetzt mit dir Zeit verbringen darf. Mehr als ich sehnst du dich danach, bei mir zu sein, mich zu begleiten und zu hören, was ich auf meinem Herzen habe. Vermehre wie die Brote Glaube, Hoffnung und Liebe in meinem Herzen und lass mich sie weitergeben, zur Nahrung für meinen Nächsten.

Bitte: Ich bitte dich, lass mich dich immer weitergeben können, damit die Leute satt werden und nicht mehr hungern müssen.

1. Jesus macht satt. Jesus möchte uns sagen, dass wir bei ihm wirklich satt werden. Bevor Jesus der Menge zu essen gegeben hatte, herrschte bestimmt große Sorge unter den Menschen. Werde ich bei diesem Jesus wirklich satt oder ist, was er sagt, nur so eine Phrase? Nein, es ist nicht nur eine Redensart, keine bloße Metapher. Einer Sache kann ich mir sicher sein: dass bei ihm mein Hunger wirklich gestillt wird. Wenn du das noch nicht erfahren hast, wird es höchste Zeit, dass du dich von ihm beschenken lässt. Wie wichtig ist es, die Gaben Jesu anzunehmen. Alle haben voll Freude genommen, was Jesus verschenkt hat. Seele und Leib hat er gesättigt. Alle sind satt geworden, nicht nur ein paar wenige, sondern jeder einzelne.

2. Sorgen. So viel Brot ist schon teuer, vor allem für so viele Leute. Wie viel wird es kosten, und habe ich genug Geld dabei? Vielleicht gibt es einen Kostenaufschlag, weil wir auch für seine Rede bezahlen müssen. Und ob ich da überhaupt satt werde? Vielleicht gehen die Jünger an mir vorüber, weil Jesus mich nicht kennt. Ich bin ja keine wichtige Person. Am besten zahle ich ihm ganz viel und strecke ihm direkt das Geld hin, damit ich auch ganz sicher das Brot bekomme. Wenn ich nicht viel gebe, gehe ich bestimmt leer aus. Das sind nur einige der vielen Lügen, die uns der Böse einflüstert. Kann ich die Gabe Gottes bezahlen? Doch wir haben einen großzügigen Gott, der es liebt zu schenken.

3. Sich beschenken lassen. Wie groß ist Jesu Sehnsucht, diese vielen Menschen zu beschenken, jeden einzelnen. Er kennt den immensen Hunger, den jeder hat. Dieser Hunger ist so groß, dass ihn alle Speisen der Welt nicht sättigen könnten. Deswegen gibt Jesus etwas mehr als das Brot. Das Brot ist ein Vorausbild für den Leib, den er beim letzten Abendmahl seinen Jüngern zu essen gibt. Das Brot des ewigen Lebens. Ich muss weder bezahlen noch leisten, noch etwas Besonderes tun, um die Liebe Gottes zu erkaufen. Jesus verschenkt sich, das ist seine große Charakteristik. Er verströmt sich für die anderen. Und weil er weiß, dass Brot nicht reicht, gibt er sich selbst dazu. Damit sättigt er nicht nur den Leib, sondern auch die Seele. Jesus macht satt.

Gespräch mit Christus: Jesus, lass mich immer auf deine kostenlose Liebe vertrauen. Erinnere mich daran, dass ich dich nicht verdienen muss, sondern dass du dich mir selbst schenkst.

Vorsatz: Wenn ich diese Woche zur heiligen Messe gehe und Jesus empfange, danke ich ihm für seine kostenlose Liebe.

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