Tägliche Meditationen
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Dienstag,
20. November 2007

Eine höhere Ebene

Dienstag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Roderick Ermatinger LC

Lk 19,1-10
Dann kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Einführendes Gebet:   Heiliger Geist, erleuchte meinen Geist und mein Herz mit der Tugend des Glaubens. Ich will mein Leben im wahren Licht des Glaubens sehen, der aus der Freundschaft mit meinem Herrn und Retter Jesus Christus kommt. Heiliger Geist, segne mich mit der Tugend der Hoffnung. Lass niemals zu, dass ich in Verzweiflung oder in Niedergeschlagenheit falle, denn unser Herr hat die Sünde und den Tod besiegt und hat mir die Tore des Himmels geöffnet. Entflamme mein Herz mit leidenschaftlicher Liebe zu meinem Herrn und zu meinem Nächsten. Setze es in Flammen und entflamme durch mich die Herzen vieler für die Wahrheit, die den Menschen frei macht, damit sie den Willen des Vaters erfüllen können.

Bitte:  Herr Jesus, hilf mir, mich über die Dinge dieser Welt zu erheben, damit ich den wahren Wert meines Lebens erkenne.

1. Wir müssen uns entscheiden. In gewissem Sinne war Zachäus, weil er ganz mit den Dingen dieser Welt erfüllt war, auch geistigerweise klein an Gestalt. Für ihn war es schwer, über den Dingen dieser Welt die wahre Schönheit der Dinge Gottes zu sehen. Christus weiß, dass das auch uns passieren kann, und darum gibt er uns die Mittel, um höher steigen zu können, damit wir über uns selbst und über den Glanz dieser Welt hinwegsehen können. Dafür müssen wir uns aber entscheiden. Wie Zachäus müssen wir bereit sein, auf den Baum zu klettern, selbst wenn wir dadurch in den Augen der Menge um uns herum töricht aussehen.

2. Christus antwortet. Als Zachäus so handelt, weil er Christus sehen will, antwortet unser Herr sofort darauf, indem er das Haus des Zachäus betritt. Christus will auch in unsere Herzen eintreten. Wir wissen das. Wenn wir an die Zeit denken, als wir aus der großen Menge herausgetreten sind und nicht dem Gruppenzwang nachgegeben haben, erinnern wir uns bestimmt daran, wie unser Herz mit Frieden erfüllt worden ist. Und es war der Prinz des Friedens, der unser Herz erfüllt hat. Wenn wir Christus nachfolgen, müssen wir unerschrocken sein wie Zachäus.

3. Sich auf eine höhere Ebene begeben. So wie es Zachäus geschah, können auch wir damit rechnen, dass wir Christus immer mehr geben wollen, je öfter wir ihm begegnen. Vielleicht zögern wir bisweilen, aber warum? Ist es, weil wir Angst vor Veränderungen haben? Christus bittet uns fortwährend um mehr. Er ist niemals mit dem Vergangenen oder Gegenwärtigen zufrieden. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir für Christus auf eine höhere Ebene gelangen. Die Straße zum Glück ist steil und felsig. Sie fordert alles von uns. Wir sollten aber niemals den Mut verlieren und uns einschüchtern lassen. Es ist ja Christus, der uns darum bittet, und er gibt uns die Kraft und die Gnade, auf dem steilen Weg weiterzugehen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, erhebe mein Herz und meinen Geist auf eine höhere Ebene. Ich will dich sehen, ich will die Schönheit der Dinge des Himmels sehen. Gib mir den Mut, dir mutig nachzufolgen, egal was die anderen von mir denken oder sagen. Segne mich mit der Gnade, jeden Tag in der Heiligkeit zu wachsen.

Vorsatz:   Ich will mir heute Zeit für das Gebet nehmen und um die Gnade bitten, über die Bäume meiner Welt hinwegzusehen, damit ich den Prinzen des Friedens sehen kann.

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