Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
18. Oktober 2006

Qualitäten für die Mission

Mittwoch der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Lukas, Evangelist

P. James Swanson LC

Lk 10,1-9
Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Einführendes Gebet:  Ich komme zu dir, Herr Jesus, mein Freund und Lehrer, sodass ich, indem ich auf dich höre und dich mehr erfahre, mehr von dir lerne und all das, was du heute von mir erbittest, in Demut und Bescheidenheit vollbringe.

Bitte: Herr, sei meine beständige Hilfe, während ich mich bemühe, die Gute Nachricht zu verbreiten.

1. Eifer, so viele wie möglich zu erreichen.  Jesus ist ein Experte in Organisation und Durchführung einer Mission. Er sendet 72 Jünger aus, die ihm vorausgehen und den Weg vorbereiten sollen. Er will so viele Menschen wie möglich erreichen. Er weiß, dass er nur ein paar Jahre hat, um seine Mission zu vollenden. Er sendet die Männer voraus, um sein Kommen anzukündigen und den Weg vorzubereiten. Sie haben die Macht, Wunder zu vollbringen, hauptsächlich die Kranken zu heilen. Die Leute werden sie predigen hören, die Wunder sehen und zueinander sagen: „Wenn das schon die Jünger sind, dann will ich den sehen, der ihnen das alles beigebracht hat.“ Wenn dann Jesus in der Stadt ankommt, sind alle bereit. Dann ist er imstande, zu sagen, was er will und kann weitere Zeichen dafür geben, dass er der Messias ist. Er kann versichert sein, sein Besuch wird die Höchstzahl von Menschen erreichen, weil die Vorbereitung so gründlich war. Diejenigen, die dem Glauben gegenüber offen sind, werden für die Taufe bereit sein, wenn die Zeit dafür da ist.

2. Die Botschaft, nicht der Botschafter.  Jesus lehrt seine Jünger, bevor er sie aussendet. Es werden ihnen Verhaltensregeln mitgegeben, die verhindern sollen, dass sie nach ihrem eigenen Willen handeln. Sie werden vom Volk gut aufgenommen. Sie sind befähigt, in einer Weise zu predigen, dass davon Tausende angezogen werden. Die Menschen sind dankbar für die Wunder, die sie bewirken. Wie leicht könnten sie stolz darauf sein. Vielleicht sind sie nicht sofort willkommen, sobald man aber sieht, was sie vollbringen können, wird sie jeder in sein Haus einladen wollen. Die Apostel könnten denken: „Immerhin bin ich ein Apostel Jesu, und ich verdiene das Beste.“ Gedanken dieser Art könnten sich negativ auf ihre Mission auswirken. Jesus verhindert das schon von vornherein: „Ihr bleibt im gleichen Haus, esst, was auch immer sie euch vorsetzen und konzentriert euch auf das Predigen und Heilen. Kümmert euch weder um euch selbst, noch um euren Ruf. Wichtig ist nur die Botschaft.“

3. Ich muss etwas tun.  Auch heute sind die Arbeiter immer noch wenige; nicht weil Gott nur einzelne beruft, sondern weil nur wenige großzügig genug sind, ihrer Berufung zu folgen. Das geht über die Berufung zum Priestertum und Ordensleben hinaus, denn wir sind alle berufen, den Glauben zu verbreiten, auch wenn viele von uns darauf nicht antworten. Wir benutzen unsere Talente und Fähigkeiten dazu, uns selber zu dienen, statt Gott. Obwohl die Laien nicht berufen sind, Gott in gleicher Weise zu dienen wie Priester und Ordensleute, sind sie nicht frei von allen Verpflichtungen. Genau wie Jesus seine Mission organisierte und 72 Jünger vorausschickte, um sicherzugehen, dass er die Zeit am besten nutzte, so sollte auch ich alles, was ich für Gott tue, so organisieren, dass ich meine Zeit am besten nutze. Wie auch die Jünger von Jesus gelehrt wurden, die Mission nicht durch Stolz und Egoismus zu behindern, so sollte auch ich meinen eigenen Stolz und meine Selbstsucht zügeln, damit die Menschen, mit denen ich in Kontakt komme, nicht Gott entfremdet werden.

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Hilf mir, der bestmögliche Arbeiter bei der Ernte zu sein, die du mir anvertraut hast. Hilf mir, effizient zu sein, damit ich meine Zeit am besten nutze. Hilf mir demütig zu sein, damit ich die Menschen nicht mit einer hochmütigen Einstellung abstoße. Hilf mir, mich selbst als Diener zu sehen, so wie es auch Maria tat. Was immer auch ich für dich tue, ich will es mit dem größtmöglichen Maß an Liebe vollbringen. Ich möchte, dass meine Arbeit große Früchte bringt, wie die Arbeit der Apostel.

Vorsatz: Ich will die Menschen um mich Jesus näher bringen, indem ich mich bemühe, heute Demut zu üben.

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