Tägliche Meditationen
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Samstag,
9. September 2017

Der Herr über den Sabbat

Samstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Petrus Claver SJ
Hl. Audomar (Otmar) OSB, Missionsbischof

Br. Valentin Schmidts LC

Lk 6,1-5
Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten! Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Einführendes Gebet: Ich möchte mich jetzt vor dir demütigen, mein Herr. Du bist mein Schöpfer, ohne dich wäre ich nicht. Du weißt am besten, was gut für mich ist, und du bist mein Vater, der mich glücklich machen will. Ich will also einfach dir gehorchen und mich nicht weiter gegen deinen Willen aufbäumen.

Bitte: Zeige mir bitte deinen Willen für mich, heute an diesem Tag, und hilf mir, ihn freudig zu erfüllen.

1. Wozu Gebote? In diesem Evangelium geht es um das richtige Verständnis des Sabbatgebots. Da kann in einem die Frage aufkommen, warum Gott uns überhaupt Gebote gibt. Er kennt uns und unsere Begrenztheit, also gibt er uns die Gebote, damit wir eine klare Orientierung haben. Denn wenn sie nicht bekannt und aufgeschrieben worden wären, wären unsere Entscheidungen, die ja für das ewige Leben eine wichtige Rolle spielen, oft gänzlich der Willkür unterworfen. Wie schön ist es, dass Gott mein Innerstes kennt, Verständnis hat und mir in den Geboten eine Hilfe gibt – noch ein Grund mehr, ganz auf ihn zu vertrauen.

2. Keine Last, sondern ein Weg der Reinigung. Die Gebote Gottes sind aber nicht nur negativ (du sollst nicht…) und dienen nicht nur dazu, dass wir wissen, was verboten ist. Sie sind vor allem positiv zu verstehen (du sollst den Sabbat heiligen! oder "Du sollst nicht töten" als Verzicht auf Gewaltanwendung). Gott will uns also keine unnötige Last auferlegen oder einfach nur festlegen, was nötig ist, um nicht in die Hölle zu kommen. Er will, dass ich frei werde, liebe und so bereit bin, in Jesus umgestaltet zu werden. Gott möchte mit mir vereint sein, deshalb gibt er mir seine Gebote!

3. Und warum halte ich die Gebote? Und ich – warum tue ich, was Gott mir aufträgt? Ich gehe zur Messe, übe mich in Geduld, stehe Bedürftigen zur Seite, bete den Rosenkranz… vielleicht, weil es meine Pflicht ist, "notwendig" für meine Erlösung oder weil ich so nicht selbst nachdenken muss, was richtig ist. Wäre es nicht besser, Gottes Gebote zu halten, um ihm zu gefallen, um meinen eigenen, oft fehlgeleiteten Willen dem seinen anzugleichen? Er möchte ja wirklich mein Bestes und das aller Menschen!

Gespräch mit Christus: Mein Vater, du hast einen Plan für mich, der meine kühnsten Träume übertrifft. Ich möchte ihn kennen und nicht länger eigensinnig sein. Hilf mir dabei, und führe mich auf deinen Pfaden.

Möglicher Vorsatz: Heute kann ich im Katechismus über eines der 10 Gebote nachlesen, wie und warum wir es als Katholiken so und so leben sollen.

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