Tägliche Meditationen
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Sonntag,
10. September 2017

Gemeinsam sind wir stark

Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

P. Klaus Einsle LC

Mt 18,15-20
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden. Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Einführendes Gebet: Gott und Vater, Herr des Himmels und der Erde, du hast die Welt geschaffen, erlöst und geheiligt. Darum bete ich dich in tiefer Ehrfurcht an und will dich von ganzem Herzen lieben. Ich danke dir, dass du mich geschaffen und erlöst hast. Gib mir Kraft und Stärke, meine Berufung zum Christsein zu leben. Deine Gnade begleite mich und alle, die mir am Herzen liegen, auf ihren Wegen. Amen. (Aus dem Gebetbuch des Regnum Christi)

Bitte: Öffne mir in diesem Gebet meine Augen für die Not der Mitmenschen.

1. Verantwortung für die Mitmenschen. "Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm…" Ganz zu Beginn der Heiligen Schrift spielt sich eine Szene ab, die einen ähnlichen Wortlaut wiedergibt: Kain und Abel. Kain erschlägt aus Neid seinen Bruder Abel. Als er von Gott zur Rechenschaft gezogen wird, will er sich herausreden mit den Worten "Bin ich denn der Hüter meines Bruders?" (Gen 4,9). In der heutigen Schriftstelle sagt uns Jesus: Ja, ihr seid die Hüter eurer Brüder und Schwestern. Wir sind nicht nur für unser eigenes Leben verantwortlich. Die Liebe Gottes drängt uns, die Augen für unser Gegenüber zu öffnen. Wir haben eine Verantwortung für das Wohl unserer Mitmenschen: in der Familie, im Freundeskreis, im sozialen Bereich (Schule, Uni, Gemeinde, Politik, Umfeld…). Ein Christ darf sich dieser Verantwortung nicht entziehen. Stehen wir ein für das Wohl der anderen: entschieden, positiv und kreativ. Gemeinsam mit anderen.Was kannst du heute für einen deiner "Brüder" tun?

2. Wert des gemeinsamen Gebets. "Was zwei oder drei… erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten." Das ist eine klare und deutliche Aussage. Das gemeinsame Gebet ist für Gott besonders gehalt- und kraftvoll. Worin besteht der Wert des gemeinsamen Gebets?-in der Einheit der Herzen. Das ist eines der großen Ziele Gottes in dieser Welt. Denn er ist drei und eins. Da wir sein Abbild sind, sollen auch wir eins sein.-in der Offenheit der Herzen. Auch das ist eines der großen Ziele, dass wir uns einander öffnen. Denn darin liegt die Fähigkeit zu lieben. Gott ist die Liebe. Wir sind sein Abbild. Daher sollen wir einander lieben und vertrauen, indem wir unsere Herzen voreinander im Gebet öffnen.-in der Suche nach dem Willen Gottes. Wenn drei um etwas bitten, wird es wohl objektiver etwas sein, was dem Willen Gottes entspricht, als wenn wir alleine beten. Im persönlichen Gebet stehen oft auch unsere persönlichen Anliegen im Mittelpunkt. Wenn wir "zu dritt" beten, öffnen wir uns für die Nöte der anderen. Dein Wille geschehe.Betest du gemeinsam mit deinem/r Vertrautesten? Mit dem Ehepartner, Freund, Geliebten, Kollegen, Kind…? Beginne heute damit oder tue es wieder.

3. Jesu Gegenwart in der Gemeinde. "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Auch das ist eine klare und starke Aussage. Jesus ist da. Wenn zwei oder drei versammelt sind. IN SEINEM NAMEN! Diese Bedingung ist wichtig. In Jesu Namen versammelt sein. Darin besteht der Sinn aller Sitzungen in der Kirche: in Jesu Namen versammelt sein. Das ist der Sinn jeder Besprechung im Apostolat, in der Jugendarbeit, in der Katechese-Vorbereitung, der Planung von Aktivitäten für Kinder usw. In SEINEM Namen. Sitzungen ohne Gebet, Sitzungen zur Durchsetzung der eigenen Pläne sind im kirchlichen Raum letztlich zum Scheitern verurteilt. Wo wir uns in seinem Namen versammeln, da ist er da und da wirkt sein Geist. Dieser Geist macht lebendig, ist dynamisch, kraftvoll, überwindet Hindernisse, macht fruchtbar. Jeder, der das erlebt hat, weiß, was ich damit meine.

Gespräch mit Christus: Sprich mit deinen Worten zum Herrn.

Möglicher Vorsatz: Fasse deinen eigenen Vorsatz.

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