Tägliche Meditationen
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Dienstag,
18. November 2008

Die größten Sünder können die größten Heiligen werden!

Dienstag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Dominic Pham LC

Lk 19,1-10
Dann kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, ich möchte dich lieben, wie Zachhäus es getan hat. Er hat seiner Liebe keine Grenzen gesetzt. Er wusste, wie es war, ein Leben voll Sünde zu leben ‐ wie leer sein Leben dadurch in Wirklichkeit war. Dann traf er dich, und zum ersten Mal fühlte er sich erfüllt. Hilf mir, meine Selbsthingabe an dich heute zu erneuern, als wenn es das erste Mal wäre.

Bitte:  Jesus Christus, lehre mich, dich mit einer selbstlosen Liebe zu lieben, nichts zurückzuhalten und dich so zum Zentrum meines Lebens zu machen.

1. Bringt Reichtum wirklich Frieden und Erfüllung? Zachhäus fehlte es finanziell definitiv an nichts. Er hatte einen geregelten Job, wahrscheinlich ein schönes Haus, eine ordentliche Familie. Was könnte er noch brauchen? Er war immer noch unzufrieden. Wie oft lesen wir über die Reichen und Berühmten und ihre Probleme? Wie kann jemand, der jeden denkbaren materiellen Besitz hat, so unglücklich sein? Weil der Mensch nicht für diese Erde geschaffen wurde: Er ist auf ihr unterwegs, um zu seiner wahren Heimat zu kommen. Die Probleme entstehen, wenn der Mensch für die Welt statt einfach nur in der Welt lebt. Der heilige Augustinus hatte so recht, als er sagte: „Unser Herz ist unruhig, bis es ruht in dir.”

2. Den wahren Reichtum finden. Wir sind so oft vom „Haben” in Anspruch genommen, dass wir die Freude des einfachen „Seins” vergessen. Wenn wir einen kurzen Moment ruhig wären und über die vielen Gaben Gottes nachdenken würden, würden wir sehen, dass seine Liebe wirklich in allem gegenwärtig ist. Zachhäus begegnet Christus auf eine ganz besondere Weise. Er klettert auf einen Baum, um zu sehen, ob die Gerüchte, die er gehört hat, wahr sind, und als seine Augen Christi Augen begegnen, ist es um ihn geschehen. Sofort ist er von seiner eigenen Unwürdigkeit überzeugt und von der Notwendigkeit, alle Fehler, die er jemals begangen hat, wieder gut zu machen. Er ist nicht aus Furcht überzeugt: Er hat zum ersten Mal das Angesicht der Liebe und Barmherzigkeit gesehen ‐ sein wahrer Reichtum, der für die Ewigkeit hält.

3. Zeit, eine Wahl zu treffen. Jede Veränderung im Leben bedarf großen Mutes und einer guten Portion Demut. Wenn jemand nie das Bedürfnis nach einem Retter verspürt, wieso sollte er sich dann nach einem sehnen? Deshalb ist das Leiden im Leben eines Christen so wichtig. Es macht ihn menschlicher und offener für die Gnade Gottes. Wenn jemand sein Leben betrachtet und erkennt, dass er gesündigt hat, steht er einer Entscheidung gegenüber: entweder er öffnet sich für die Gande Gottes und wächst mit seiner Gnade, oder er wendet sich von der liebenden und einladenden Gnade unseres Herrn ab.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich sehne mich danach, dich besser kennenzulernen, denn je besser ich dich kenne, desto mehr kann ich dich auch lieben. Herr, lass mich in Momenten der Dunkelheit und Verwirrung bei dir Trost suchen. Lass mich in Momenten des Lichtes und der Freude dir für deine Barmherzigkeit danken und deine grenzenlose Freundlichkeit preisen.

Vorsatz:   Heute werde ich mir zehn zusätzliche Minuten nehmen, um in Stille über die vielen Gnaden, die Gott mir gegeben hat, nachzudenken.

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