Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
19. November 2008

Preist Gott mit euren Talenten

Mittwoch der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Dominic Pham LC

Lk 19,11-28
Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von all dem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis. Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren. Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme. Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird. Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte. Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet. Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden. Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet. Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen. Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt; denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast. Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe? Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können. Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat. Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn. Da erwiderte er: Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!

Nach dieser Rede zog Jesus weiter und ging nach Jerusalem hinauf.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, du hast mir viele Talente gegeben. Meine Talente zu nutzen könnte mich stolz machen, aber ich weiß, dass ich deinem Herzen viel Freude mache, wenn ich sie mit dir in Gedanken verbunden nutze und dir die Ehre dafür gebe.

Bitte:  Mein Herr, hilf mir zu erkennen, dass alles von dir kommt. Lass mich niemals entmutigt sein und hilf mir zu erkennen, dass ich alles in meinem Leben zu deiner Ehre nutzen kann.

1. Alles kann ein Talent sein. Alle Dinge können für die Ehre Gottes genutzt werden, sogar Dinge, die uns fehlen! In seiner grenzenlosen Weisheit gibt Gott uns Gelegenheiten, in unserer eigenen Heiligkeit zu wachsen. Er gibt uns die Mittel, im Leben zurechtzukommen, auch wenn manche Mittel augenscheinlicher sind als andere. Wir können alle die vielen Talente, die Gott uns gegeben hat, zählen und Gott dafür danken. Aber vielleicht übersehen wir andere Gaben, die auf den ersten Blick Gottes Liebe und Freundlichkeit zu verbergen scheinen. Es ist tugendhaft, zu erkennen, dass diese Gaben subtile Gaben Gottes sind, die uns eine größere Nähe zu ihm verschaffen: Denken wir zum Beispiel an Kopfschmerzen oder andere körperliche Beschwerden.

2. Das Talent der Zeit. Eines der größten Talente, das uns gegeben ist, ist die Zeit. Wir alle haben sie, aber manche nutzen sie besser als andere. Unser Herr hat uns eine bestimmte Menge an Zeit gegeben, um unsere Mission in diesem Leben zu erfüllen. Aus dieser Perspektive erkennen wir, dass wir unsere Zeit nicht vertrödeln dürfen. Unsere Zeit gut zu nutzen erfordert Disziplin, aber mehr noch Liebe. Wenn wir denken, dass wir keine Zeit für etwas haben, bedeutet es, dass wir wenig oder gar kein Interesse daran haben. Aber wenn wir Interesse an etwas oder Liebe zu etwas haben, nehmen wir uns Zeit. Unser Herr möchte, dass wir glücklich sind und unsere Zeit so nutzen, dass wir das Ziel erreichen, für das er uns erschaffen hat. Wenn wir versuchen ihm zu gefallen, wird er auch unsere Herzen dazu bewegen, ihm durch eine konkrete apostolische Tat zu dienen. Auf der anderen Seite sollten wir uns vor Faulheit, dieser Verschwendung wertvoller Zeit, fürchten!

3. Gott wird vorsorgen. Gott segnet unsere Treue und unsere Mühe. Entschuldigen wir unsere Faulheit nie mit der Überschrift dieses Absatzes, sondern lassen sie eine Ermutigung sein, voranzupreschen. Gott wird immer soweit vorsorgen, wie wir es zulassen. Erinnern wir uns an den berühmten Ausspruch: „Vertraue so auf Gott, als ob alles von ihm abhinge und arbeite so, als ob alles von dir abhinge.” Gott sehnt sich danach, uns zu Werkzeugen zu machen, die als Kanäle für seine Gnade dienen, aber wenn diese Werkzeuge nicht funktionieren, können uns seine Gnaden nicht erreichen. Man könnte es sich so vorstellen: Ein Vater sagte einmal seinem Sohn, dass er ihm zum 16. Geburtstag ein Auto kaufen würde, wenn er ein sehr gutes Zeugnis mit nach Hause bringen würde. Der Sohn, der wohl wusste, dass sein Vater niemals auf seine Bedingungen beharren würde, brachte ein Zeugnis mit lauter Vierern und Fünfern mit nach Hause und bekam dennoch nach einem leichten Tadel sein Auto. Die Frage, die sich aufdrängt, ist: „Was hat der Sohn dadurch gewonnen?” Die Antwort: Nichts, denn er hat sein Auto nicht verdient. Gott aber will, dass wir uns jeden Segen verdienen, sonst werden wir faul und egoistisch und weniger menschlich. Wie heißt es doch: „Gott hilft denen, die sich selbst helfen.”

Gespräch mit Christus:  Himmlischer Vater, ich weiß, dass du das Beste für mich willst, und dass du mich mit den Werkzeugen ausgerüstet hast, die ich brauche, damit mein Leben gelingt. Bitte hilf mir, diese Gaben zu schätzen und sie so zu nutzen, dass ich dich dadurch preise.

Vorsatz:   Heute werde ich Gott für seine Gaben danken, und ich werde bei meinem Tun darauf achten, dass ich es aus reiner Absicht und zur Ehre Gottes tue.

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