Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
15. April 2020

Warum weinst du?

Mittwoch der Osteroktav
Hl. Damian de Veuster, Priester, Ordensmann

Anton Stehmer

Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Einführendes Gebet:  Jesus, du bist auferstanden! Ja, du bist wahrhaft auferstanden! Halleluja!

Bitte: Herr, stärke meinen Auferstehungsglauben und hilf mir, täglich aus ihm zu leben.

1. Frau, warum weinst du? Der Verfasser Johannes berichtet hier besonders über die Reaktion von Maria von Magdala. Sie ist total erschüttert davon, dass man den Leichnam Jesu weggenommen haben könnte. Sie will es nicht wahrhaben und schaut nochmals in die Grabkammer. Da sieht sie in weißen Gewändern zwei Engel sitzen. Sie erschrak nicht einmal vor ihnen. Die Engel sprachen sie an und sagten: Frau, warum weinst du? Diese Engel wollten Maria aus ihrer Verzweiflung heraushelfen.

2. Gefangen in der eigenen Gedankenwelt. Die Engel waren hilflos gegenüber Maria von Magdala. Da trat der auferstandene Jesus in ihr Leben und sprach sie an: "Frau, warum weinst du? Wen suchst du?" Sie war so sehr gefangen in ihrem Denken, dass sie Jesus nicht mehr erkannte. Sie hielt ihn für den Gärtner. Jesus sprach nun ihren Namen in einer Befehlsform aus: Maria! Das befreite sie aus ihrer Fixierung in die eigene Gedankenwelt. Man kann schnell durch eine schwierige Lage fixe Gedanken bekommen. Eine geistliche Begleitung, oder ein gutes Beichtgespräch können uns öffnen und dabei helfen, aus gedanklichen Gefängnissen befreit zu werden.

3. Wen suchst du? Die zweite Frage Jesu an sie lautete: Wen suchst du? Maria hing sehr mit "menschlichen Fasern" an Jesus. Sie wollte ihn festhalten. Aber Jesus musste zum Vater gehen, um Gottes Erlösungsplan zu erfüllen. Sie musste begreifen lernen, dass sie nicht mehr den irdischen, sondern den auferstandenen Jesus suchen solle. Jesus machte Maria dann zur Zeugin der Auferstehung, d.h. sie sollte den traurigen Jüngern zeigen, wen sie suchen sollen: den auferstandenen Herrn.

Gespräch mit Christus: Jesus, wenn wir in unserem Herzen weinen, dann hilf uns bitte heraus. Ohne deine Hilfe schaffen wir es nicht, aber mit deiner Hilfe schon. Danke dafür.

Vorsatz: Heute feiere ich ein Fest zum Dank dafür, dass Jesus mich aus meiner eigenen, zu kleinen Gedankenwelt herausgeholt hat.

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