Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
19. Oktober 2022

Die Gewissenserforschung

19. September 2022

Mittwoch der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Isaak Jogues und Johannes de Brébeuf, Ordenspriester (SJ), und Gefährten, Märtyrer
Hl. Paul vom Kreuz, Priester, Ordensgründer (CP)

Br. José Andrés González Fernández LC

Lk 12,39-48
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

Einführendes Gebet: Guter Vater, Gott, Schöpfer des Universums und auch mein Schöpfer, du, der du mich bis in mein Innerstes kennst und mich ganz und gar liebst, danke für diesen neuen Tag, danke für die Möglichkeit, dir mein Herz zu öffnen, dich zu suchen, dich zu entdecken und dir zu begegnen.

Bitte: Gib mir die Gnade, dich in alltäglichen Erfahrungen zu entdecken, jeden Tag dein Angesicht zu sehen und deinen liebevollen Blick, ja, deine Liebe und deine Nähe zu erfahren.

1. Göttliche Überraschung. Im Evangelium heißt es, dass der "Menschensohn" kommen wird, nur wissen wir nicht, wann. Das kann uns auch zu verstehen geben, wie Gott im geistlichen Leben zu uns kommt, uns seinen Heiligen Geist sendet und auf reale und konkrete Weise in unserem Leben präsent sein will, es aber manchmal daran hapert, dass wir für diesen Gott, der uns entgegenkommt und für seine Gegenwart blind oder abgelenkt sind. Heute lädt er uns ein und schenkt uns die Gnade, wach zu sein, aufmerksam zu sein, ihn zu erkennen, um ihn in unser Leben eintreten zu lassen.

2. Weizen und Unkraut. Unser Herz ist wie ein Feld, auf das Gott Weizen sät, damit es gute Früchte trägt. Gleichzeitig wächst aber auch aufgrund der Folgen der Erbsünde dazwischen das Unkraut. Es ist interessant, dass der Weizen mühsam aufgezogen und geerntet wird, während das Unkraut manchmal wie von selbst zu wachsen scheint, fast ohne jede Mühe. Auch in unserem Leben kann der Feind, wenn wir nicht wachsam und aufmerksam sind, Unkraut säen und so finden sich Selbstsucht, Stolz, Eitelkeit und alle Sünden bei uns ein, ohne dass wir es merken. Um das zu verhindern, gibt es einen Schlüssel, den Jesus uns in diesem und in vielen anderen Abschnitten des Evangeliums reicht: Seid wachsam, bleibt wach, haltet Wache und betet. Wie können wir das in unserem täglichen Leben umsetzen? Indem wir unser Gewissen prüfen. Indem wir diesen täglichen Moment der Stille suchen, um unser Herz vor Gott zu stellen und darüber nachzudenken, was geschehen ist, was wir gesät haben und was gesät wurde: Weizen, Gras, Unkraut?

3. Die Ernte. Es gehört auch zu dieser Gebetsübung, das zu ernten, was Gott gesät hat und woran wir in unseren Herzen gearbeitet haben. Wer etwas von Landwirtschaft versteht, wird wissen, dass viele Früchte verloren gehen, weil niemand sie rechtzeitig gepflückt hat. Wenn wir aufhören, das zu suchen und zu entdecken, was Gott in unser Herz sät, können genauso auch wir viele Früchte und Gnaden verpassen, die er uns geben will, da wir sie aus Mangel an Stille, an Gebet, an Prüfung nie erkannt haben.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, heute möchte ich in mein Herz eintreten, ich möchte den Raum betreten, den nur Du und ich betreten können, den Raum, den ich selten betrete. Ich möchte mich dort umschauen, ich möchte wissen, was darin ist, ich möchte die Schätze und Früchte entdecken, die Du gesät hast, damit sie sich vermehren und Deinem himmlischen Vater Ehre bringen.

Vorsatz: Heute werde ich mir einen Moment der Stille nehmen, um mein Herz, mein Leben, meine Gedanken, meine Sehnsüchte, meine Ängste usw. wahrzunehmen. Ich möchte wissen, was in meinem Herzen vor sich geht, ob die Strömungen und Regungen von der Welt, vom Feind oder von Gott kommen. Ich möchte wissen, ob in meinem Herzen Weizen, Gras oder Unkraut wächst.

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