Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
1. März 2007

Gott der Geber

Donnerstag der ersten Woche der Fastenzeit

P. Matthew Green LC

Mt 7,7-12
Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Einführendes Gebet:   Herr, in dieser Fastenzeit möchte ich dir näher kommen. Ich glaube, dass du tatsächlich einer von uns geworden bist, um uns in einem Akt der Liebe jenseits allen menschlichen Verstehens zu erretten. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann, dass du mich an jedem Tag trägst und führst. Ich weiß, dass du in jeder Situation bei mir bist. Ich möchte dich mehr als mich selbst lieben und in jedem Moment „Ja” zu deinem Willen sagen. Ich vertraue völlig auf deine Gnade. Danke Herr! In dieser Fastenzeit möchte ich lernen dich mehr zu lieben, indem ich mich bemühe, so zu sein, wie du mich haben möchtest.

Bitte:  Himmlischer Vater, gewähre mir heute das Vertrauen, von deiner liebenden Güte zu lernen und großzügig zu anderen zu sein.

1. Bittet, dann wird euch gegeben. Wieder einmal spricht Jesus zu uns von Gott, dem Vater, und er tut dies, um Liebe und Vertrauen in unseren Herzen zu wecken. Als er uns das Vaterunser lehrte, sagte er uns, dass der Vater weiß, was wir brauchen, bevor wir ihn bitten. Heute lehrt er uns, dass er von uns möchte, dass wir ihn bitten. Nach dem heiligen Augustinus ist der Grund dafür der, dass wenn wir bitten, wir besser darauf vorbereitet sind, das zu empfangen, was Gott uns ohnehin schon geben wollte. Er möchte nicht, dass wir herumsitzen und warten, dass seine Geschenke vom Himmel fallen; viel zu häufig schätzen wir die unerbetenen Geschenke von Gott nicht, selbst wenn sie von vitaler Bedeutung für unser Leben sind. Sich Zeit für das Bitten zu nehmen, hilft uns, in Demut zu wachsen und zu erkennen, dass wir Gottes Hilfe zu jeder Zeit brauchen. Sobald wir diesen Schritt machen, verspricht er uns, dass er antworten und sich um alles kümmern wird, was wir brauchen.

2. Der Vater weiß, was das Beste für uns ist. Jesus sagt uns, dass der Vater „denen gutes gibt, die ihn bitten.” Er sagt nicht, dass er uns genau das geben wird, um was wir bitten. Wenn ein Kind zum Abendessen eine Schachtel Schokolade anstatt ein gesundes Essen, das bereits bereitet ist, wünscht, werden die Eltern ihm dies nicht geben ‐ stattdessen, werden sie es wahrscheinlich dazu bringen, dass es isst, was auf dem Tisch ist, und vielleicht geben sie ihm nachher ein Stück Schokolade. Häufig wenn wir beten, bitten wir um Dinge, die uns gut erscheinen, aber die wir in Wirklichkeit in diesem Moment nicht brauchen. Da Gott uns und unsere Bedürfnisse besser kennt als wir, müssen wir darauf vertrauen, dass er unsere Gebete hört und antwortet, selbst wenn wir nicht genau bekommen, was wir erbeten haben.

3. Führen durch Beispiel. Am Ende der heutigen Evangeliumsstelle wird uns gesagt, dass wir andere so behandeln sollen, wie wir von ihnen behandelt werden wollen. Dies mag zusammenhanglos zum Rest der Stelle erscheinen, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Gott, der Vater, führt, indem er Vorbild ist. Er hat uns alles gegeben, was wir haben und er gibt beständig. Er erwartet (und hat das Recht zu erwarten), dass wir völlig großzügig ihm gegenüber sind, dass wir uns selbst ihm hingeben. Er bittet uns nicht, großzügig zu sein, ohne dass er es zuerst gewesen ist; und dies ist die Art und Weise, wie wir andere behandeln sollen. Wir sollen so großzügig, vergebend, geduldig, respektvoll, gütig, unterstützend, etc. zu anderen sein, wie wir wünschen, dass sie zu uns sind. Es macht nichts, ob sie sich tatsächlich auf diese Weise uns gegenüber verhalten oder nicht. Gott hört nicht auf, gut zu uns zu sein, nur weil wir fortfahren, Sünder zu sein. Wir müssen unseren Anteil tun und auf diese Weise werden wir Gottes Willen erfüllen und mehr wie er werden.

Gespräch mit Christus:  Vater, ich danke dir für deine väterliche Liebe und Großzügigkeit zu mir. Hilf mir, demütig genug zu sein, um zu erbitten, was ich brauche, und vertrauensvoll genug, um zu akzeptieren, was immer du entscheidest, mir als Antwort zu geben. Ich weiß, dass du immer nach meinem Besten schaust. Ich möchte lernen, mehr wie du zu sein, so dass ich großzügig sein kann jedem gegenüber, den ich treffe.

Vorsatz:   Heute werde ich Gott um all meine materiellen und geistigen Bedürfnisse mit vollkommenem Vertrauen bitten. Ich werde ihm für alles danken, was er mir gegeben hat, auch wenn es nicht immer das war, was ich erwartet habe.

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