Tägliche Meditationen
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Freitag,
2. März 2007

Ein demütiges und reuevolles Herz weist du nicht zurück

Freitag der ersten Woche der Fastenzeit

P. Matthew Green LC

Mt 5,20-26
Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Vom Töten und von der Versöhnung Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet:   Herr, in dieser Fastenzeit möchte ich dir näher kommen. Ich glaube, dass du tatsächlich einer von uns geworden bist, um uns in einem Akt der Liebe jenseits allen menschlichen Verstehens zu erretten. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann, dass du mich an jedem Tag trägst und führst. Ich weiß, dass du in jeder Situation bei mir bist. Ich möchte dich mehr als mich selbst lieben und in jedem Moment „Ja” zu deinem Willen sagen. Ich vertraue völlig auf deine Gnade. Danke Herr! In dieser Fastenzeit möchte ich lernen dich mehr zu lieben, indem ich mich bemühe, so zu sein, wie du mich haben möchtest.

Bitte:  Herr, lehre mich Demut und Aufrichtigkeit mit mir selbst und anderen, so dass ich nach dem Geist deiner Gebote der Liebe zu leben vermag und um Vergebung bitte, wenn ich versage. Ich danke dir, Herr.

1. Frieden schließen mit Gott und den Menschen. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Versöhnung. Das Hauptinteresse der Fastenzeit liegt in der Versöhnung mit Gott, aber diese Beziehung ist untrennbar mit der Beziehung zu anderen verbunden. Unsere Beziehung mit Gott muss durch die Beziehung mit den anderen gelebt werden. Ein wichtiger Teil der Versöhnung mit Gott ist die Versöhnung mit anderen, wie wir in der Geschichte des Zachäus im Lukasevangelium 19,1 sehen. Die Pharisäer waren mit den Gesetzen der Reinheit und religiösen Ritualen zu gewissenhaft, während sie den Geist des Gesetzes missachten. Als Folge davon waren sie urteilend und streng mit anderen. Christus möchte, dass wir mit den anderen geduldig und verständnisvoll sind und sie lieben, wie er uns liebte.

2. Das Unkraut jäten, solange es klein ist. Jesus zeigt uns, dass manchmal der Geist des Gesetzes viel wichtiger (um nicht zu sagen viel anspruchsvoller) ist als der Buchstabe des Gesetzes. Es ist nicht genug, die „großen Sünden” zu vermeiden, die jeder erkennt, wie Mord oder Ehebruch. Christus warnt uns, dass die „kleinen Sünden”, die zu den großen führen, auch wichtig sind. Sie sind wie Unkraut in einem Garten ‐ sie sind leicht herauszuziehen, wenn sie klein und unaufdringlich sind, aber wenn wir sie wachsen lassen, wuchern sie wild und ruinieren das ganze Beet. Teil der geistigen Arbeit der Fastenzeit ist es, unser Gewissen zu verfeinern, um jene Sünden besser zu erkennen, die vielleicht weniger wahrnehmbar oder scheinbar weniger bedeutsam sind. Ebenso gilt es in diesen Sünden die Samen zu erkennen, die, wenn man sie unkontrolliert lässt, zu ernsteren Sünden wachsen.

3. Jetzt ist die Zeit zum Handeln. Diese Sünden gegen unsere Nächsten sind wichtig genug, dass Jesus uns sagt, dass wir uns zuerst mit jemandem, den wir verletzt haben, versöhnen sollen, bevor wir zu Gott kommen, um ihm ein Opfer zu bringen. Wir werden Wiedergutmachungen leisten müssen, für unsere schlechten Worte und Werke. Er will damit auch sagen, dass es besser ist, unsere eigenen Richter zu sein, demütig zu sein und jetzt um Vergebung zu bitten, als zu warten, bis wir von Gott gerichtet werden und für unsere Sünden im Fegefeuer bezahlen. Welche Zeit ist besser geeignet als die Fastenzeit, um zu versuchen, die Streitigkeiten mit unseren Freunden, Verwandten und Bekannten zu bereinigen, um bereit zu sein, dem Herrn zu Ostern eine reine Seele anzubieten!

Gespräch mit Christus:  Herr, ich möchte mich mit dir versöhnen, und ich verstehe, dass es all meine Mühe erfordert, um mich auch mit meinen Mitmenschen zu versöhnen. Ich weiß, dass auch die scheinbar „kleinen” Sünden meine Beziehungen mit anderen und mit dir schädigen. Ich möchte jede Sünde aus meinem Leben verbannen. Gewähre mir die Gnade, in dieser lebenslangen Aufgabe durchzuhalten!

Vorsatz:   Heute werde ich jemanden, den ich verletzt habe, um Vergebung bitten.

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