Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
1. Juli 2021

Begegnung in Gemeinschaft

Donnerstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis

P. László Erffa, LC

Mt 9,1-8
In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Und der Mann stand auf und ging heim. Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, oft kann ich nur zu dir kommen, wenn andere mich tragen. Und andere können manchmal nur zu dir kommen, weil ich sie trage. Du hast es so eingerichtet, dass wir aufeinander angewiesen sind. Und das ist kein Zeichen der Schwäche, sondern für alle eine Bereicherung. Lass mich erkennen, wie das in meinem Leben Wirklichkeit wird.

Bitte: Heute will ich dir für alle Menschen danken, die du mir auf meinen Weg zu dir mitgegeben hast: Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde. Hilf auch mir, andere zu dir zu bringen.

1. Der Gelähmte. Für einen Gelähmten muss es wahnsinnig frustrierend sein, sich nicht selbst bewegen zu können. Für uns moderne Menschen ist es unvorstellbar, so sehr auf andere Menschen angewiesen zu sein. Wir wollen für andere keine Last sein. Aber wie kann ein Gelähmter Jesus begegnen, wenn keiner ihn zu ihm bringt? Also muss er um Hilfe bitten. Sein Glaube oder wenigstens seine Verzweiflung müssen sehr groß sein, damit er andere davon überzeugen kann, ihm zu helfen. Wenn er es schafft, andere mit seinem Glauben anzustecken, wird er zu demjenigen, der sie zu Jesus bringt.

2. Die Träger. Vielleicht hatten sie ursprünglich an dem Tag etwas anderes vor, aber sie konnten zur Bitte des Gelähmten nicht Nein sagen. So wird der Gelähmte für sie keine Last, sondern zum Grund, warum auch sie Jesus begegnen dürfen. Es zeigt sich dadurch: Wir kommen nie alleine zu Jesus. Die Gemeinschaft mag einem vielleicht manchmal hinderlich vorkommen, aber letztendlich können wir nur durch sie Jesus begegnen. Alleine geht das nicht. Wir sehen, dass es stimmt: Wer glaubt, ist nie allein. Können wir nicht auch sagen: Wer nicht allein ist, kann glauben? Jesus lobt den Glauben aller, den des Gelähmten und den der Träger.

3. Die Zuschauer. Die Menschen werden Zeugen dieser Begegnung und erschrecken zunächst, dann preisen sie Gott. Jedenfalls die, die mit offenen Herzen hier sind, weil sie Jesus begegnen wollen. Und sie sehen seine Vollmacht, zunächst in der Vergebung der Sünden und dann in der Heilung. Andere Zuschauer sind dem gegenüber leider verschlossen. Sie können ihren Vorurteilen und bösen Gedanken nicht so leicht entkommen. Jesus geht auf ihre Vorbehalte ein und kommt ihnen so entgegen. Werden sie sich öffnen können, um durch dieses Wunder Jesus in neuem Licht zu sehen und ihm auf tiefere Weise zu begegnen?

Gespräch mit Christus: Herr, welche Opfer bringen Menschen doch, um dir zu begegnen. Auch für mich ist es nicht immer leicht, zu dir zu kommen, äußerlich oder auch innerlich. Lass mich keine Angst davor haben, um Hilfe zu bitten, wenn ich es nicht alleine schaffe. Der Glaube von mehreren ist immer stärker als mein kleiner Glaube allein.

Vorsatz: Heute für jemanden beten, der Gott in seinem Leben gerade jetzt besonders braucht.

Archiv

Tägliche Meditationen