Tägliche Meditationen
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Samstag,
16. Dezember 2017

Gottes verborgene Propheten

Samstag der zweiten Woche im Advent
Hl. Adelheid, Kaiserin
Hl. Sturmius, Gründerabt von Fulda
Hl. Ado OSB, Erzbischof
Hl. Tanko OSB, Bischof

P. Hubert Reiner LC

Mt 17,9a.10-13
Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Einführendes Gebet: Herr, gib mir ein einfaches, sehendes Herz. Hilf mir, dich in meinem Alltag zu entdecken.

Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, forme mein Herz nach deinem Herzen.

1. Elija, Johannes und die alten Propheten wurden verkannt. Nach dem Wunder der Verklärung erscheint Jesus den Jüngern in einem neuen Licht, und sie fragen ihn nach Elija, der in der Erscheinung aufgetreten war.Jesus fügt die Frage in einen größeren Zusammenhang ein und sieht die Person Elijas als Zeichen der vielen Heilsbemühungen, die Gott durch die Geschichte hindurch gewirkt hat, die aber immer wieder von den Menschen verkannt und zurückgewiesen wurden. Auch ihn selbst erwartet dieses Schicksal.

2. Jesus, ein armes Kind in einer Krippe – schwer zu erkennen als der Sohn Gottes! In der Adventszeit bereiten wir uns auf Jesu Geburt im Stall von Bethlehem vor. Auch dort wird er von vielen Menschen nicht erkannt werden. Herodes sieht in ihm einen Konkurrenten, dem es um Macht und Einfluss geht, und will ihn töten. Die Schriftgelehrten und Theologen in seinem Palast wissen um sein Kommen, es kümmert sie aber nicht. Die Bewohner Bethlehems schließen ihre Tür vor der armen, fremden Familie in Not.Nur die Hirten werden ihn erkennen und anbeten.

3. Gott spricht im Hier und Jetzt, er ist aber schwer zu erkennen. Gott wählt bewusst Wege, die nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Es sind Wege der Demut, der Einfachheit, der schlichten Gegenwart und Teilnahme am täglichen Leben.Oft ist er gegenwärtig im Verborgenen, im Alltäglichen, ohne dass wir ihn erkennen.Wir wehren uns dagegen, ihm Einfluss über unser Leben und unsere Entscheidungen zu geben. Seine Botschaft finden wir vielleicht interessant, aber sie spiegelt sich nicht in unserem Urteilen und Handeln wider. In unserem Nächsten sehen wir nicht Gottes Gegenwart, sondern nur Bedürftige, die unsere Bequemlichkeit gefährden und unseren Wohlstand in Frage stellen.

Gespräch mit Christus: Bitte Gott um ein ruhiges, beschauliches Herz, das ihn im Alltag erkennt.

Möglicher Vorsatz: Einem Mitmenschen bewusst helfen und ihn annehmen.

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