Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
24. September 2009

Bekehrung des Herzens

Donnerstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Barry O‘Toole LC

Lk 9,7-9
Der Tetrarch Herodes hörte von allem, was geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden. Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

Einführendes Gebet:   Herr, wenn ich nun in deine Gegenwart trete, weiß ich, dass ich nicht würdig bin, bei dir zu sein. „Aber du allein, Herr, hast Worte des ewigen Lebens, und ich glaube; ich habe erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.” Ich kniee vor dir in Reue, Anbetung und in der Hoffnung, dass du mir vergeben wirst.

Bitte:  Herr, hilf mir, mich immer mehr zu dir zu bekehren.

1. Unsere tägliche Umkehr zu Gott. Herodes Wunsch, Jesus zu sehen, gründete nicht auf Glauben oder dem Wunsch nach Bekehrung. Johannes der Täufer hatte während seiner Gefangenschaft Herodes immer wieder zur Umkehr eingeladen. „Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu” (Mk 6,20). Herodes verschob aber seine Bekehrung immer wieder. Wir müssen uns täglich bekehren. Es genügt nicht zu sagen, dass wir Jesus als unseren persönlichen Herrn und Retter angenommen haben und so „wieder geboren” sind, wir müssen dieses neue Leben wirklich leben und unsere Entscheidung für Christus jeden Tag erneuern. Heute will ich mich von meiner Schwäche und meinen Unzulänglichkeiten abkehren. Ich will näher zu dir gelangen, Herr.

2. Was ist die Wahrheit? Es gibt einen Moment im Leben, in dem wir in den Spiegel schauen müssen und uns selbst sehen müssen, wie wir wirklich sind. Es braucht Mut, genau hinzusehen und zu fragen: „Wer bist du wirklich? Was machst du aus dir und den Talenten, die Gott dir gegeben hat? Was ist die Wahrheit?” Nicht alles im Leben des Herodes ist relativ; eine Wahrheit akzeptiert er: „Ich habe Johannes enthaupten lassen.” Hier hätte eine echte Bekehrung und die Annahme von Gottes Erbarmen beginnen in seinem Leben beginnen können. Zumindest gab er zu, einen Fehler gemacht zu haben. Und alles, was er über Jesus hörte, machte sein Gewissen unruhig. Er hatte Angst, dass seine Sünde zurück kommt, um ihn zu verfolgen. Eine Bekehrung beginnt immer mit dem Eingeständnis unseres eigenen Versagens und unserer Hinneigung zum Bösen. Man sagt, dass sich der heilige Philipp Neri morgens im Spiegel betrachtete und sagte: „Herr, pass heute auf den Philipp auf, damit er dich nicht wieder verrät.”

3. Selig sind, die ein reines Herz haben. Jesus selbst lehrte uns in den Seligpreisungen: „Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen.” Der heilige Gregor von Nyssa sagt Folgendes zu dieser Seligpreisung: „Der Mensch, der Gott sieht, besitzt in diesem Akt des Sehens alles, was es an Gutem gibt. Dadurch können wir eine Vorstellung von einem Leben, das niemals endet, bekommen; ewige Unvergänglichkeit und unsterbliche Schönheit. Durch diese werden wir uns am ewigen Reich des niemals endenden Glücks erfreuen; wir werden das wahre Licht sehen und die süße Stimme des Heiligen Geistes hören; wir werden jubeln und uns an Allem, was gut ist, in der unermesslichen Herrlichkeit erfreuen.” Gott sehen und besitzen ist das Ergebnis unserer täglichen Bekehrung. Diese Gottesschau verleiht uns Frieden im Herzen, wahres Glück und ewiges Leben. Sie ist die Erfüllung aller Wünsche, nach der alle Menschen in diesem Leben und im Leben der kommenden Welt verlangen. Sie ist Sinn und Ziel unserer Existenz. Was könnten wir noch mehr verlangen?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich sehne mich wirklich danach, dein Angesicht zu schauen. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir. Hilf mir, mich anzunehmen, wie ich wirklich bin und danach zu streben, meine Schwächen und meine Neigung zur Sünde zu überwinden. Hilf mir, mein Herz zu reinigen, damit ich dich in meinem täglichen Leben sehen und dich für immer im kommenden Leben besitzen kann.

Vorsatz:   Ich werde wahre Bekehrung suchen, indem ich aufrichtig das Sakrament der Buße empfange und versuche, an der heiligen Messe teilzunehmen oder wenigstens Christus in der Eucharistie zu besuchen.

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