Tägliche Meditationen
X

Sonntag,
29. Mai 2022

Einheit herbeiführen

Siebter Sonntag der Osterzeit – "Exaudi Domine"
Hl. Paul VI., Papst

Br. Luis Trujillo Alcalá LC

Joh 17,20-26
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte eine Reise in das innerste Zentrum meiner Existenz machen, und ich möchte dir dort begegnen. Ich möchte eine intime Begegnung mit dir haben. Nur du und ich. Jesus, vor deinem Antlitz frohlocke ich. Du bist mein Gott, mein Ein und Alles. In dem verwandelnden Feuer deiner Gegenwart lass mich verweilen.

Bitte: Lass mich in deiner Gegenwart verweilen und verwandelt werden.

1. Liebe ist Einheit. Wenn wir besser verstehen wollen, worum Jesus in diesem Abschnitt des Evangeliums bittet, müssen wir uns überlegen, wie seine Beziehung zum Vater aussieht. Denken wir daran, was wir im Glaubensbekenntnis beten: "Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott…" Jesus und der Vater sind eins, so groß ist die Einheit, so groß die Liebe. Der Vater gibt sich seinem Sohn ganz hin, und der Sohn gibt sich seinem Vater ganz hin, in einem ewigen Austausch von Liebe. Jetzt stellen wir uns vor: Jesus betet zu seinem Vater. Er erhebt seine Augen zum Himmel. Seine Augen, die bis zum Herzen seines Vaters vordringen. Und dann sagt er: Lass sie eins sein, wie wir, du in mir und ich in dir, eins sind. Können wir verstehen, was das bedeutet? Können wir das? Eine solche Einheit, eine solche Liebe wünscht sich Gott für uns.

2. Einheit ist Zeugnis. Der Sohn ist von seinem Vater ausgegangen, um zu uns zu kommen, und mit uns kehrt er zu seinem Vater zurück. Jesus hat sich uns ganz hingegeben. Die Herrlichkeit der ewigen Liebeshingabe Christi an seinen Vater umschließt nun auch uns. In Christus sind wir mit dem Vater vereint und haben Anteil an der göttlichen Liebe. Diese Vereinigung und Teilhabe sind das wesentliche Zeugnis der Erlösung durch Christus für die Welt.

3. Zeugnis ist Gegenwart. Wo immer Jesus ist, da ist Liebe, wahre göttliche Liebe. Jesus schuf Einheit und bildete eine Gemeinschaft mit seinen Aposteln. Er zeigte ihnen, wie die Liebe neues Leben in die Welt bringt. Die Liebe bringt das Göttliche zum Menschen und erhebt den Menschen zum Göttlichen. Jesus offenbarte uns, wie Gott Vater ist, wie der Vater seinen Sohn liebt und wie der Vater will, dass wir seine Kinder werden, Söhne und Töchter im Sohn. Wenn wir Einheit und Gemeinschaft bilden, bezeugen wir der Welt, wie Gott Liebe ist, wie er in unseren Herzen gegenwärtig ist und wie wir in ihm leben.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dein Gebet zu meinem eigenen machen. Lass deine Gegenwart in meinem Herzen leuchten. Lass deine göttliche Liebe mich verwandeln. Lass mich eins sein mit dir. Ich möchte wünschen, was du wünschst. Ich will Einheit bringen und Gemeinschaft bilden. Ich will der Welt bezeugen, dass Gott die Liebe ist.

Vorsatz: Überlege dir, in welcher Situation oder an welchem Ort du Einheit herbeiführen könntest, und wie das aussehen würde.

Archiv

Tägliche Meditationen