Tägliche Meditationen
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Sonntag,
3. Februar 2008

Das Fenster, durch das sich das Licht Gottes ergießt.

Vierter Sonntag im Jahreskreis

P. Paul Hubert LC

Mt 5,1-20
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt. Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Einführendes Gebet:   Herr, du bist hier. Ich sehe dich zwar nicht, aber ich bin mir sicher, dass du hier bist. Wie ein Blinder Geräusche vernimmt, so höre ich in den Dingen um mich herum deine Schritte. Meine Augen sehen und meine Arme umschließen dich. Ich nehme dein Geschenk freudig an: diesen neuen Tag, den du mir geschenkt hast, um bei dir zu sein, um auf dich zu hoffen und damit ich mich mit deiner Gnade bessere. Weil ich dich lieben will, wie du uns geliebt hast, möchte ich dich dort lieben, wo ich dich finden kann: in meinem Nächsten.

Bitte:  Herr, schenk mir einen Glauben, der bewirkt, dass du mich durchdringst, um andere zu lieben. Lass deine Liebe meine Gedanken, Worte und Taten durchdringen.

1. Warum Verfolgung droht, wenn wir ihm folgen. Warum sollte ich mich freuen, wenn ich trauere oder wenn ich verfolgt werde? Darf ich nicht erwarten, wegen meiner guten Taten und meiner Hilfe für den Nächsten gelobt zu werden und mich sicher zu fühlen? Warum wurde Christus verfolgt? Er machte alles richtig. Er vollbrachte Wunder ‐ nicht nur, indem er, menschlich gesprochen, tat, was recht ist, sondern tatsächlich auch Wunder bewirkte: er machte Blinde wieder sehend, Lahme gehend und erweckte Tote zum Leben. Dennoch wurde er gerade von denen verfolgt, die seine Wunder kannten, selbst als er Lazarus auferweckte. Christus wurde nicht verfolgt, weil er etwas Falsches getan hatte. Vielleicht zeigte er seinen Verfolgern, indem er das Gute tat, dass sie Unrecht taten, und deshalb konnten sie das Licht, das er ausstrahlte, nicht ertragen. Kam es vielleicht dazu, weil Christus, als sie ihm die Ehebrecherin vorführten, seinen eigenen und einzigen Maßstab ansetzte, der Barmherzigkeit und Liebe heißt? Herr, nur dein Gebot zu vergeben und zu lieben kann alle im Himmel vereinen. Gewalt, Unrecht und Rivalitäten vergrößern nur die Kluft zwischen uns. Wie schwer fällt es uns, Herr, deinem Gebot hier auf Erden zu folgen! Wie auch immer, nur wenn wir dem Gebot folgen, das du uns gibst, können wir in Frieden leben.

2. Das einzige Gebot, das mich frei machen kann. Herr, du hast alles erschaffen. Wir sehen die Wunder der Schöpfung, die du gemacht hast und erhältst. Wir sehen Billionen von Sternen, die ihrer Umlaufbahn und den Gesetzen folgen, die sie lenken. Wir sehen die Tiere, die ihrem Instinkt folgen, die wachsen, sich entwickeln und sich fortpflanzen, wie du es geplant hast. Wie ist es möglich, dass ich das nicht tue, was du von mir erwartest? Du sagst uns: „Eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass auch nur der kleinste Buchstabe im Gesetz vergeht”. Dein Gesetz ist gut für uns; du willst uns das Beste für unser Leben geben. Herr, hilf mir, dass ich dein Gesetz immer im Auge behalte, es immer befolge und immer gut über die anderen denke. Welch ein großartiges Gesetz gabst du uns als Richtschnur: liebe deinen Nächsten so wie ich dich geliebt habe.

3. Die Freiheit des wahren Lichts. Herr, du möchtest, dass wir unser Leben in deinem Licht leben. Wir erfahren die Freiheit, wenn wir dein Licht ‐ dein Gesetz und deine Liebe ‐ in uns aufnehmen und es dann in unsere Umgebung hinein strahlen lassen. Du machst uns zu Leuchten, die dein Licht ausstrahlen. Welches Engagement und welche Verantwortung bedeutet es für uns, deine Botschaft der Erlösung anderen zu verkünden. Herr, ich danke dir für dein Licht. Hilf mir, dass ich es immer festhalte und dem Weg folge, den es mir weist.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir für dein Geschenk des Glaubens, durch das ich sehen kann, was recht ist, unabhängig von meiner jeweiligen Situation. Hilf mir, bei meinem Umgang mit anderen dir treu zu sein, wenn sie deiner Lehre widersprechen. Hilf mir, dein Licht meinen Mitmenschen zu bringen.

Vorsatz:   Ich will mit jemandem, der den Weg zur wirklichen Freiheit nicht kennt, über deinen Plan für unser Leben sprechen.

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