Tägliche Meditationen
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Montag,
21. Januar 2019

Neuer Wein und neue Schläuche

Montag der zweiten Woche im Jahreskreis
Hl. Meinrad OSB
Hl. Agnes, Märtyrerin

P. Bertalan Egervári LC

Mk 2,18-22
Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten. Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.

Einführendes Gebet: Guter Gott, ich will dich loben und dir danken für all das Gute, das ich von dir empfange. Das Leben, die Menschen, die mir nahe sind, meine Talente und Fähigkeiten, Essen und ein Dach über dem Kopf, alles ist dein Geschenk. Ich will dir jetzt ein wenig zurückgeben und versuchen, deine Botschaft in mich aufzunehmen.

Bitte: Lass uns an deine Liebe glauben und neue Menschen werden!

1. Vom rechten Geist beseelt. Bei den Juden wie auch bis heute bei fast allen Religionen spielen Fasten und Verzicht eine wichtige Rolle. Für uns Christen ist es nicht anders. Fasten und Verzicht bringen eine Vielzahl positiver Wirkungen hervor. Aber sie müssen beseelt sein vom rechten Geist, sonst bleiben die Effekte auf einer rein natürlichen Ebene und die auf Gott gerichtete Motivation gering. Wie den Jüngern damals, so hilft es heute auch uns, zunächst die Gegenwart und Liebe des Bräutigams Jesus in unserem eigenen Leben zu erfahren. Seine Güte, seine Freude, sein Friede sollen in unserem Leben sein. Wir sollen mit fester Überzeugung glauben, dass er für unser Leben die Fülle will und nicht Unterdrückung und Verzicht. Erst dann erhält das Fasten als Mittel, um für uns selbst und andere Gnaden zu erlangen, seine wahre Bedeutung.

2. Wir sind zur Herrschaft des Geistes berufen. Sind die Pläne, die Gott mit uns und unserem Leben hat, wirklich nur gut? Ist sein Wille nicht doch manchmal "schlecht" für uns? Wir erleben so viel persönliches Leid, Misserfolge und Niederlagen, Gott nimmt uns Dinge, die wir gern haben… Es gibt doch so viele Kreuze und Leiden im eigenen Leben und auf der ganzen Welt. Trotz all dieser Anfechtungen hat jeder von uns die Gnade, den Glauben zu bewahren und in ihm Kraft zu finden. Mit seiner Hilfe ist es möglich, in jeder Schwierigkeit, in jedem Schicksalsschlag die Gegenwart Gottes zu erkennen und zu erfahren. Ja, Kreuz und Leid werden immer Teil des irdischen Lebens sein. Was Jesus Christus uns jedoch mit seiner Erlösung gebracht hat, ist die "Fähigkeit", uns im Geist über alles Irdische und Materielle zu erheben und so in der Freude und im Frieden Gottes zu bleiben. Welch schöne Perspektive für uns ist die Herrschaft des Geistes über alles Körperliche, Irdische, Vergängliche!

3. Uns selbst erneuern und uns von Gott erneuern lassen. Jesus Christus bringt eine neue Lehre, einen neuen Lebensstil. Er sagt, es genügt nicht, so weiterzuleben wie bisher und nur dort, wo es Probleme gibt, seine Lehre anzuwenden. Wie beim neuen Stück Stoff auf dem alten Kleid würde dabei nur noch mehr kaputtgehen. Für den neuen Wein der frohen Botschaft Jesu müssen wir uns selbst ganz erneuern. Sonst würde früher oder später doch wieder verloren gehen, was er uns an Gnaden schenkt. Umkehr und Buße, die Abkehr von schlechten oder gar sündhaften Gewohnheiten, ehrliche Reue und der feste Wille zur Besserung sind die Voraussetzung für das Wirken Gottes in unserem Leben. Um zur wunderbaren Herrschaft des Geistes zu gelangen, um zum neuen Menschen zu werden, liegt unser Beitrag im festen Vertrauen auf die Güte des Bräutigams und im entschlossenen Kampf gegen die Gewohnheiten des alten Menschen. Alles Weitere wirkt der Herr unsichtbar in unserer Seele.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, mit der glühenden Liebe eines Bräutigams liebst du jeden Menschen, auch mich, trotz all meiner Fehler. Lass mich glauben, dass die Pläne, die du mit mir hast immer nur gut sind, und dass du jedes Leid in eine noch größere Freude verwandeln möchtest. Ich will mit fester Entschlossenheit umkehren und anders leben. Mach du mich zu einem neuen Menschen und schenke mir die Herrschaft des Geistes.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute entschlossen versuchen, einer schlechten Gewohnheit nicht nachzugeben.

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