Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
7. April 2022

Ich bin es! Noch ehe Abraham wurde, bin ich

Donnerstag der fünften Woche der Fastenzeit
Hl. Johannes Baptist de la Salle, Priester, Ordensgründer

P. Alejandro Espejo Silva LC

Joh 8,51-59
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel.

Einführendes Gebet: Wenn Gott Mensch wird, hat das überraschende Konsequenzen. Jesus, du stehst zugleich innerhalb und außerhalb der Zeit und wenn du uns die himmlischen Wahrheiten erklärst, kann das unsere Vorstellungen schon einmal sprengen…

Bitte: Herr, lass mich immer an deinem Wort festhalten.

1. Mein Vater ist es, von dem ich sage: Er ist unser Gott. Wir können kraft der Vernunft an der Schöpfung erkennen, dass es einen Schöpfer geben muss. Der Mensch ist fähig und hat es geschafft, unleugbare Vernunftgründe dafür zu finden, dass es einen Gott geben muss, eine Erstursache, die selbst nicht verursacht wurde, die wir alle Gott nennen. Aber dass dieser Gott sich für uns interessiert, dass er sich uns offenbaren will, und noch mehr, dass er uns liebt, wie ein Vater seine Kinder liebt, das ist zum Staunen! Der Gott, der die Sterne geschaffen und die Schönheit der Rosen und Lilien erfunden hat, liebt mich und will mit mir eine persönliche Beziehung eingehen - das ist erstaunlich. Das kann keine Vernunft aufgrund reiner Logik erschließen. Nur Gott selbst kann es uns offenbaren. Nur der Sohn kann es uns offenbaren, allein dadurch können wir es wissen und… darüber staunen! Und uns freuen, und weiter Staunen. Gott ist Vater, der Vater Jesu und mein Vater.

2. Größer als die Propheten. Jesus offenbart sich uns immer mehr. Er sagt: Nicht nur wie alle anderen Propheten zeige ich euch den Weg. "Ich selbst bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Sein Finger zeigt nicht nach außen, sondern er zeigt auf sich selbst. Ihr müsst nicht mehr weitersuchen, da oder dort. Hier, folgt mir. Alle anderen Propheten haben über das ewige Leben gesprochen und prophezeit, aber sie sind gestorben und konnten dieses Leben weder sich selbst noch anderen geben. Ich kann es! "Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen." Ja, deswegen ist er größer als alle Propheten.

3. Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Als Jesus das sagte, wurden die Pharisäer echt zornig. Jesus will klarmachen: Er kannte Abraham zu seiner Zeit, er lebte schon vor Abrahams Zeiten. Und noch mehr, er nutzt den Namen Gottes "Ich bin, der ich bin" oder in der Kurzform "Ich bin" für sich. Er nennt sich Gott! Ist das nicht eine Gotteslästerung? Gibt es denn mehr als nur einen Gott? Aber Jesus offenbart das Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit, das allen bis jetzt unbekannt war. Die Pharisäer sind nicht offen für die Offenbarung, dass Gott dreifaltig ist und dass er die Menschen so sehr liebt, dass er für sie Mensch geworden ist. Angesichts dieser Offenbarung kann kein Mensch, auch ich nicht, gleichgültig bleiben und muss eine Entscheidung treffen: Glaube ich ihm, glaube ich es, oder glaube ich diesem verrückten Propheten lieber doch nicht?

Gespräch mit Christus: Jesus, jetzt redest du klar! Und in ein paar Tagen werde ich dich, diesen Gott, ans Kreuz genagelt sehen. Wieso? Herr, ich glaube; ich verstehe nicht alles und meine Vernunft ist begrenzt. Trotz allem glaube ich an dich. Stärke heute meinen Glauben und lass ihn in der kommenden Woche wachsen, so sehr, dass ich mein ganzes Leben auf dir aufbauen und alles auf dich setzen kann. Danke, Jesus!

Vorsatz: Ich werde heute das Credo beten, um für mein Wachstum im Glauben zu bitten.

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