Tägliche Meditationen
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Freitag,
8. April 2022

Ich bin im Vater, er ist in mir

Freitag der fünften Woche der Fastenzeit

P. Alejandro Espejo Silva LC

Joh 10,31-42
In jener Zeit hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff. Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Einführendes Gebet: Herr, ich möchte mich in meinem Urteil über dich von deinen Werken leiten lassen. Sie können mir helfen, deine Worte ernst zu nehmen. Niemand hat je vollbracht, was du getan hast. Wenn wir deine Worte wirklich umsetzen würden, würden wir sehr bald schon auf Erden fast so wie im Himmel leben. Nimm mir meine Vorbehalte und lass mich dir wahrhaft trauen.

Bitte: Hilf mir zu glauben, dass du uns unglaublich liebst.

1. Im Auftrag des Vaters habe ich vor euren Augen viele gute Werke getan. Jesus wirkt keine Wunder und Heilungen, um berühmt zu sein, oder um Nachfolger zu erwerben, sondern um den Willen seines Vaters zu erfüllen. Er liebt uns und tatsächlich zeigt er uns so seine Liebe. Aber manchmal nehmen wir nicht wahr, wie viel Gott für uns und vor unseren Augen tut. Wir gewöhnen uns an seinen Gaben: Wir haben ein Dach über dem Kopf, Essen, eine Familie, Gemeinschaft, seine Sakramente, Erholung und Arbeit, wir sind gesund. Wie Jesus wollen aber auch wir den Willen des Vaters aus Dankbarkeit tun. So antworten wir mit unserer Liebe auf seine Liebe.

2. Glaubt wenigstens den Werken. Nur die Liebe ist glaubwürdig. Jesus spricht mit Autorität und mit einer außergewöhnlichen Weisheit, aber selbst unter diesen Voraussetzungen ist es für uns schwierig, an ihn zu glauben. Er, eins mit dem Vater, lässt uns durch seine Werke, Wunder und Zeichen erkennen, dass er Gott ist, dass er die Macht hat, Krankheiten zu heilen, Dämonen auszutreiben, Tote zu erwecken – wie bei Lazarus, und wie bei Lazarus tut er es, weil er uns liebt. Das endgültige Zeichen hierfür wird sein schmerzhaftes Leiden, sein Tod und seine Auferstehung von den Toten sein – alles aus Liebe zu uns. Jesus könnte diese Zeichen nicht wirken, wenn er nicht Gott wäre. Würde Gott denn zulassen, dass ein Betrüger diese Wunder tut? Viele können behaupten, sie seien der Messias, aber nur einer trägt das Siegel des Vaters. Nur die Liebe Christi, die der Liebe des Vaters zu uns ebenbürtig ist, führt uns dahin, ihm zu vertrauen und an ihn zu glauben. Diese Werke zeigen, was Jesus kurz zuvor gesagt hat: "Ich und der Vater sind eins."

3. Jesus ist sich seiner eigenen Identität voll bewusst. Jesus weiß genau, wer er ist. Es ist faszinierend! In einer Welt, in der viele Menschen, vielleicht auch ich, darum kämpfen, ihre eigene Identität zu erkennen und anzunehmen, leuchtet das Licht dieses Mannes Jesus, der weiß, wer er ist und wofür er gekommen ist, wie ein Leuchtturm in der Dunkelheit auf. Und noch faszinierender ist, dass seine Taten seinen Worten entsprechen. Jesus ist sich nicht nur bewusst, wer er ist, sondern er handelt auch danach. Wie schwer ist das für uns! Der Heilige Geist hat dem Christen auch diese Fähigkeit gegeben, kohärent zu sein: ein erlöstes Kind Gottes, das dementsprechend handelt: frei, tugendhaft, ständig aus Liebe.

Gespräch mit Christus: Jesus, heute kenne ich dich besser als vor eine Woche, verstehe ich dich ein bisschen besser, und glaube ich mehr an dich und danke dir dafür. Stärke meinen Glauben trotz des Ärgernisses des Bösen, der Ungerechtigkeit, des Leids und des Kreuzes. Jesus, ich glaube an dich!

Vorsatz: Beim nächsten Moment des Leidens will ich innehalten und meinen Glauben an Christus bekräftigen, was meine Sinne oder mein Gefühl mir sagen nicht über das setzen, was mein Geist aus Überzeugung weiß.

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