Tägliche Meditationen
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Sonntag,
30. Oktober 2011

Folgt mir nach, ich bin gütig und demütig von Herzen

Einunddreißigster Sonntag im Jahreskreis

P. Timothy Mulcahey LC

Mt 23,1-12
Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi, Meister nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Einführendes Gebet:  Herr Jesus Christus, zu wem außer dir darf ich jeden Tag kommen? Eines Tages werde ich für immer zu dir kommen dürfen. Aber wie bei allen Dingen bestimmst du über mein Leben und schützt und leitest mich. Du schaust immer voll Liebe auf mich und siehst voll Freude mein Bemühen, deinen Willen zu tun. Diese Zeit des Gebets soll mir helfen, mich auf die Begegnung mit dir vorzubereiten.

Bitte: Herr Jesus, lehre mich demütig zu sein, wie du demütig warst.

1.  Wahre Größe Jesus Christus, der Herr der Geschichte und der Welt, kam, um uns zu zeigen, was es bedeutet demütig zu sein. Seine Göttlichkeit hielt ihn nicht ab, sondern er entäußerte sich selbst, streifte all seinen Ruhm ab, um uns demütig zu dienen und starb schließlich am Kreuz für uns. Solch eine Demut lässt uns staunen. Wer könnte je solch eine Demut nachahmen? Wir haben Probleme damit, selbst kleinere Angriffe gegen unsere Person oder unseren Ruf zu tolerieren. Christus nahm freiwillig unsere menschliche Natur an und unterwarf sich selbst der Scham, der Beleidigung und der Folter, um uns zu dienen.

2. Nicht ihre eigene Autorität: Die Pharisäer waren in einer Position der Autorität, denn sie waren vom Staub, aus dem Gott sie gemacht hatte, zur noblen Position der Vermittler und Ausleger des Gesetzes erhoben worden. Deshalb fordert Christus seine Zuhörer auf, sie zu hören ‐ nicht aufgrund ihrer eigenen Autorität, sondern aufgrund der Autorität, die Gott ihnen gegeben hatte. Manche Pharisäer waren aber mehr an den Ehren und Privilegien ihrer Position interessiert als daran, eine Verbindung zwischen den Seelen der Menschen und Gott herzustellen. Was für ein Kontrast zu dem Vorbild der Demut, das Christus uns gibt.

3. Versprechen der Freiheit: Christus kam auf die Erde, um uns zu befreien. Er befreite uns von der Sünde und vom Tod und hat dem menschlichen Leiden eine Bedeutung gegeben. Er tat das nicht voller Stolz, sondern als demütiger Sklave. Als ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde, nahm er die Strafe für unsere Sünden auf seine Schultern. Weit entfernt davon, uns zu verurteilen, kam er, um uns zu befreien und das Urteil auf sich zu nehmen. Wie passt mein Konzept von Freiheit zu Christi Konzept, uns von der Sünde zu befreien? Bin ich davon überzeugt, dass der freieste Mensch im Leben derjenige ist, der versucht hat, die Tugenden zu leben und daher voll Freude und leicht sich entscheiden kann, das Gute zu tun und nicht das Böse? Bitte ich unseren Herrn demütig um die Gnade richtig zu handeln, weil ich weiß, dass ich nichts Gutes ohne seine Hilfe tun kann?

Gespräch mit Christus: Herr, Jesus Christus, du wähltest den Weg des demütigen Dienstes, um unsere Seelen zu deinem himmlischen Vater zu ziehen. Hilf mir das Werk weiterzuführen, Seelen zu dir zu rufen. Erinnere mich daran, dass mein stolzes Verhalten nichts dazu beitragen kann, diese Seelen zu gewinnen. Inspiriere mich mit deiner Gnade, damit ich dich mehr lieben kann als mich selbst.

Vorsatz:  Ich werde mich davor hüten, mit meinen persönlichen Erfolgen anzugeben. Stattdessen werde ich heute versuchen drei Menschen für etwas zu loben, das sie gut getan haben.

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