Tägliche Meditationen
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Montag,
18. Juli 2016

Gibt Gott Zeichen?

Montag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Answer OSB, Abt u. Märtyrer
Hl. Friedrich von Utrecht, Bischof

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 12,38-42
In jener Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu Jesus: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.

Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte auch manchmal ein Zeichen. Vor allem, wenn ich nicht weiß, was ich tun soll. Hilf mir, die Zeichen, die du in meinem Leben tust, zu erkennen. Hilf mir, auf dich zu hören, wenn du leise in meinem Herzen sprichst.

Bitte: Herr, öffne die Augen meines Herzens für deine Spuren in meinem Leben.

1. Darf man Gott um Zeichen bitten? An sich ist es nicht verkehrt, Gott um ein Zeichen zu bitten. Im Gegenteil: Gott selber sagte einst zu König Ahas: "Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe. (Jes 7,11) Als Ahas dann antwortete: "Ich will um nichts bitten und den Herrn nicht auf die Probe stellen.", erwiderte Jesaja: "Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es euch nicht, Menschen zu belästigen? Müsst ihr auch noch meinen Gott belästigen? Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben." (Jes 7,12-14)

2. Gott gibt Zeichen. Gott gibt also von sich aus Zeichen und fordert uns sogar dazu auf, um Zeichen zu bitten. Aber wieso nennt er dann die, die hier ein Zeichen erbitten, böse und treulos? Jesus kennt die Herzen. Und er weiß, dass ein gläubiges Herz die Zeichen, die er schon getan hat, erkannt hätte – die vielen Heilungen. Hier nur ein paar Beispiele: Zuvor, hatte Jesus im Tempel einen Mann geheilt, dessen Hand verdorrt war. Im Kapitel 9 wird von der Heilung eines Gelähmten, eines Blinden und zweier Stummer berichtet, und sogar eine Totenauferweckung ist dabei. Sind das etwa keine Zeichen? Wenn Menschen, die diese Wunder gesehen oder von ihnen gehört haben, der Botschaft nicht glauben wollen, sondern ihre Herzen verschließen, dann wird ihnen auch kein weiteres Zeichen helfen. Das größte Zeichen ist das Zeichen des Jona: Jesus selbst, sein Tod und seine Auferstehung, an denen seine bedingungslose Liebe zu uns offenbar wird.

3. Die Zeichen der Zeit. Jeden Tag tut Gott in unserer Welt Zeichen und Wunder. Wir müssen nur die Augen offen halten: Wie viele Hinweise auf seine Gegenwart können wir in der Natur entdecken! Wie oft begegnet er uns in einem Menschen, einem Lächeln, einem Gespräch! Wie viele Zeichen nehmen wir in uns selber wahr: In den Regungen unseres Herzens, in denen Gott zu uns spricht. Wir können Gott auch um spezielle Zeichen bitten. Er wird sie uns schenken, wenn sie gut für uns sind. Doch wir dürfen das wichtigste Zeichen nicht vergessen: Das Zeichen, das Gott Ahas in verschlüsselter Rede versprach: die Menschwerdung! Jesus! In ihm ist Gott selbst zum sichtbaren Zeichen geworden.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das, was du in meinem Leben tust. Du kennst unsere Schwachheit, und weißt, dass wir darauf angewiesen sind, dass du uns Zeichen schenkst, um unseren Glauben zu stärken. Schenke mir ein gläubiges Herz, das keine Beweise einfordert, sondern die Zeichen, die du schenkst, dankbar annimmt.

Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute auf Gottes Zeichen in meinem Leben aufmerksam sein. Und wenn ich keins entdecke, aber eins brauche, werde ich Gott demütig darum bitten.

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