Dienstag,
11. August 2015
Familienähnlichkeit
Dienstag der neunzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Klara von Assisi OSCI
Hl. Nikolaus von Kues,
Kardinal
Hl. Susanna von Rom, Märtyrerin
Birgit Gams
Mt 18,1-5,10,12-14
In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich
der Größte? Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn
ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein
kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt,
der nimmt mich auf.
Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.
Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.
Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir mit meiner Schwachheit und meinem Unvermögen, aber auch mit dem Wunsch etwas Schönes und Gutes aus meinem Leben zu machen. Lass das heutige Evangelium ein Licht auf meinem Weg zu dir sein, damit ich auf mein Leben mit deinen Augen schaue.
Bitte: Hilf mir, mein Leben nicht nach den Maßstäben der Welt zu beurteilen, sondern zeige mir was in deinen Augen groß ist.
1. Ein Kind ist uns geschenkt. Jesus ist so viel daran gelegen, dass unsere Beziehung zum Vater der seinen ähnlich ist. Wann immer er vom Vater spricht, spricht er wie ein Sohn, der voller Liebe und Bewunderung auf seinen Vater schaut und weiß, dass er alles, was er ist, von ihm empfangen hat. Er ist ein Kind, ein Sohn, und auf diese Weise tritt Jesus auch in die Welt ein. In der Haltung eines Kindes vertraut er sich Maria und Josef an. Er wird Mensch, um uns zu Kindern Gottes zu machen und für uns die Sohnschaft zu erlangen. „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen” (Gal 4,4-5).
2. Jesus im Herzen. Heilig sein heißt nicht Fehler in meinem Herzen zu suchen und sie herauszuschneiden, bis keine mehr da sind. Heilig sein heißt, ganz von Gott erfüllt sein. Wenn ich auf meine Fehler und Unvollkommenheiten schaue, möchte ich oft ganz mutlos werden und aufgeben. Aber Jesus ist ein kleines Kind geworden, um mir zu zeigen, dass er mitfühlen kann mit meiner Schwäche. Wenn ich mir meiner Fehler so bewusst bin und dann Jesus in der Eucharistie empfange, denke ich oft, dass Jesus sich in meinem Herzen nicht wohlfühlen kann, weil so viele Dornen darin sind. Aber Jesus ist als Kind in einem Stall geboren zwischen Ochs und Esel, um mir zu zeigen, dass er sich wohlfühlt in mir. Jesus, komm immer wieder in mein Herz!
3. Das Kleine in der Welt hat Gott erwählt. Jesus macht unmissverständlich klar, dass er die Kleinen unter seinen persönlichen Schutz gestellt hat. „Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten!” Paulus bekräftigt dies im ersten Korintherbrief (1,27-29): „ das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, und das Schwache, und das Niedrige, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott” (1,27-29. Ein Mensch, der wie ein Kind geworden ist, der aus sich nichts besitzt und sich deshalb nicht rühmen kann, ist bereit, sich von Gott beschenken zu lassen und von ihm alles zu empfangen. Der Vater im Himmel wird das Vertrauen seines Kindes nicht enttäuschen.
Gespräch mit Christus: Vater, du bist jeden Augenblick mit mir verbunden und du umarmst mich in der Wirklichkeit, in der ich lebe. Du bist mitten in meinem Alltag und nicht außerhalb von ihm. Lass mich deine Umarmung in meinem Leben erkennen.
Möglicher Vorsatz: Ich will heute in meiner Arbeit für einen Moment innehalten und mir bewusst machen, dass ich als geliebtes Kind vor Gott lebe.