Tägliche Meditationen
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Montag,
11. Oktober 2021

Der Prophet Jona

Montag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes XXIII., Papst

Maria Hemm, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 11,29-32
In jener Zeit als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Einführendes Gebet: Bitte den Heiligen Geist mit diesen oder ähnlichen Worten, dass er dich in diesem Gebet leitet und schenke ihm diese Zeit: Komm, Heiliger Geist! Wirke in mir. Erfülle mein Herz mit deiner Gegenwart. Ich schenke dir diese Minuten des Gebets. Sie sollen dir gehören, dass du mich immer näher zum Herzen des Vaters führst.

Bitte: Herr, schenke mir die Gnade, Zeugnis abzulegen für deine Wunder in meinem Leben, nicht nur durch meine Worte, sondern vor allem durch das neue Leben, das du mir täglich gibst.

1. Jonas Lebensweg. Sicherlich kennen wir alle die biblische Erzählung vom Propheten Jona: Er sollte die Einwohner Ninives zu Umkehr und Buße aufrufen. Da er aber Gottes Ruf nicht folgen wollte, floh er mit einem Schiff in die Ferne, um von Gott nicht gesehen zu werden. Wegen eines großen Sturmes glauben die Seemänner auf dem Schiff, dass ein Gott auf einen der im Schiff Mitreisenden wütend ist. Jona begreift, dass es um ihn geht, denn Gott ruft ihn noch immer. So wird Jona über Bord geworfen und der Sturm legt sich. Der Prophet wird von einem großen Fisch verschluckt und nach drei Tagen am Strand ausgespuckt. Nun folgt er bereitwillig Gottes Ruf.

2. Verkünder und Zeuge. Jona war ein Zeichen für die Einwohner von Ninive. Sein Leben sprach von der Größe und Liebe Gottes. Er war Zeuge der Fürsorge Gottes, die selbst den rettete, der vor ihm die Flucht ergriff. Gott hatte eine Aufgabe für ihn. Sie schien noch größer geworden zu sein, nachdem Jona versucht hatte zu fliehen. Die Schwäche Jonas hat den Herrn nicht daran gehindert, seine Liebe kundzutun. Nein! Sie hat sie nur noch mehr ans Licht gebracht. Der Aufruf zu Umkehr und Buße, den Jona durch sein Wort verkünden sollte, wurde noch glaubwürdiger, denn er hatte die Liebe Gottes am eigenen Leib erfahren, als er vor ihr fliehen wollte. Er hatte erfahren, dass Gott niemals aufhört, seine Kinder zu suchen. So predigte der Prophet nicht nur mit seinen Worten, sondern auch mit seinem Dasein.

3. Gott tiefer kennenlernen. Jona hatte erfahren, dass Gott sich um ihn sorgt. Allerdings musste er noch tiefer verstehen, dass das Wirken Gottes nicht nur für ihn gedacht war, sondern auch für seine Mitmenschen. Nach und nach begreift der Prophet, dass Gott auch für andere sorgt, wie er sich um ihn gekümmert hat. Er ist ein Vater, dem seine Kinder sehr viel bedeuten. Er will sie alle retten, ihnen einen neuen Anfang ermöglichen und in ihrer Schwachheit für sie da sein. So wird jeder, der das erlebt, zum Zeichen für andere.

Gespräch mit Christus: Vater, ich danke dir, dass du mich bei meinem Namen gerufen hast. Du machst auch in meinem Leben alles neu. Dafür preise ich dich und danke dir. Ich bitte dich, dass jeder, der mir heute begegnet, dir ein wenig näherkommt und deine Liebe und deinen Frieden spürt.

Vorsatz: Ich will heute meine Augen für die Spuren der Liebe offenhalten, die mein himmlischer Vater im Alltag hinterlässt, und voll Dankbarkeit leben.

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