Tägliche Meditationen
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Montag,
13. April 2020

Begreift ihr denn nicht?

Ostermontag
Hl. Martin I., Papst und Märtyrer

Anton Stehmer

Lk 24,13-35
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist auferstanden! Ja, du bist wahrhaft auferstanden! Halleluja!

Bitte: Herr, stärke meinen Auferstehungsglauben und hilf mir, täglich aus ihm zu leben.

1. Blinde Emmausjünger. Am ersten Tag der Woche ergriffen zwei Jünger Jesu die Flucht und waren auf dem Weg nach Emmaus. Als sie durch den Bericht der Frauen hörten, dass man Jesu Leichnam weggenommen hätte und später dann, dass Jesus auferstanden sei, war es ihnen wohl zu viel. Hatten sie doch gehofft, dass Jesus der Messias sei und Israel erlösen werde. Ihre Enttäuschung über Jesus war sehr groß. Sie waren völlig blind für Gottes Erlösungsplan.

2. Bibelstudium hilft gegen geistliche Blindheit. Plötzlich gesellte sich ein Unbekannter ihnen zu. Sie klagten dem Fremden ihr ganzes Leid, ohne zu erkennen, dass sie es dem auferstandenen Jesus klagten. Da begann der Fremde mit ihnen ein Bibelstudium. Binnen weniger Stunden erklärte er ihnen anhand des Alten Testamentes, dass der Messias dies alles erleiden musste, um in seine Herrlichkeit einzugehen. Die Schrift legt Zeugnis dafür ab, dass Jesu Tod und Auferstehung kein Zufall sind, sondern in Erfüllung der Schrift, die den Heilsplan Gottes beschreibt, geschahen. Vom Geist Gottes geleitetes Bibelstudium hilft gegen geistliche Blindheit.

3. Den Jüngern gingen die Augen auf. Den Jüngern brannte das Herz und sie drängten den Fremden, bei ihnen zu bleiben. Als sie nun bei Tisch waren und der Fremde das Brot brach, den Lobpreis sprach und ihnen das Brot gab, gingen ihnen die Augen auf. Sie erkannten nun, wer der war, der ihre Herzen zum Brennen gebracht hatte. Nun hinderte sie nicht einmal die Nacht, den Jüngern die frohe Botschaft zu bringen. Wenn wir Jesus von Herzen suchen, wird er unsere geistlichen Augen öffnen.

Gespräch mit Christus: Wie schwer fiel es doch den beiden Jüngern, den auferstanden Jesus zu erkennen, weil sie in ihren eigenen Vorstellungen gefangen waren. Aber du, Herr, hast ihnen geholfen, dich zu erkennen. Hilf auch mir, dich zu erkennen!

Vorsatz: Feiere heute aus Dankbarkeit ein Fest, da Jesus dir die Augen deines Geistes geöffnet hat.

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