Tägliche Meditationen
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Sonntag,
12. April 2020

Christus ist wahrhaft auferstanden

Ostersonntag

Anton Stehmer

Joh 20,1-9
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist auferstanden! Ja, du bist wahrhaft auferstanden! Halleluja!

Bitte: Herr, stärke meinen Auferstehungsglauben und hilf mir, täglich aus ihm zu leben.

1. Am ersten Tag der Woche ist Christus auferstanden. Heute feiern wir das größte Fest in dieser Welt, die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Eine Feier voller Dankbarkeit und Lobpreis. Der Beginn einer neuen Zeit. Die Texte dieser Woche zeigen uns jedoch, wie schwer die Jünger sich taten, an die Auferstehung Jesu zu glauben. Wir können viel davon lernen.Der erste Tag der Woche, ist bei den Juden, der erste Arbeitstag. Für uns Christen beginnt die Woche aber am Sonntag, obwohl viele meinen, es wäre der Montag. Wir beginnen die Woche mit dem Sonntag, weil es der Tag der Auferstehung Jesu Christi ist. Der Tag, an dem Jesus Sünde und Tod überwand und in Herrlichkeit auferstand. Durch die Auferstehung hat uns Jesus schon jetzt eine neue Qualität des Lebens gebracht. Ungerechtigkeit, Sünde und Tod existieren weiter, aber sie haben nicht mehr das letzte Wort. Schicksalsschläge verlieren an Macht. Sie werden alle durch den Auferstehungsglauben überwunden. Durch den Glauben an die Auferstehung Jesu können wir jubeln und uns freuen – und das in einer verwirrten und finsteren Welt. Durch den Glauben an die Auferstehung Jesu können wir mutig die Herausforderungen der neuen Woche angehen. Leben wir jeden Tag aus der Kraft der Auferstehung. So kann jeder Tag ein Sonntag werden.

2. Maria von Magdala schlussfolgerte gefühlsmäßig. Die Jünger und Jüngerinnen Jesu hatten dramatische Tage erlebt. Maria von Magdala hatte solch eine Sehnsucht nach Jesus, dass sie noch vor Tagesanbruch, als es noch dunkel war, zum Grab kam. Sie sah den von der Grabkammer weggerückten Stein. Vielleicht schaute sie auch gar nicht in das Grab hinein, sondern schlussfolgerte, dass jemand Jesu Leichnam weggenommen haben müsse. Jedenfalls kam sie völlig aufgelöst bei den Jüngern an und versetzte diese in große Aufregung. Wir können Maria gut verstehen. Eine dramatische Lage setzt uns starken Gefühlswallungen aus. Trotzdem müssen wir lernen, dramatische Situationen mit dem Auferstehungsglauben zu betrachten.

3. Johannes sieht und glaubt. Auf die Botschaft Marias hin stürmten Petrus und Johannes zum Grab. Johannes war schneller als Petrus dort, schaute in das Grab hinein und sah die Leinenbinden. Als Petrus kam, gingen sie hinein. Johannes sah alles genau an und bemerkte, dass das Schweißtuch Jesu zusammengebunden an einem besonderen Ort lag. Wir wissen nicht, was Petrus dachte, aber Johannes sagt über sich: Er sah und glaubte. Johannes hatte alles miterlebt und war als einziger Jünger bei der Kreuzigung Jesu dabei gewesen. Johannes sah die Ereignisse aus dem Glauben an Jesus, darum konnte das, was er sah, nur bedeuten, dass Jesus auferstanden war. Die Auferstehung Jesu ist keine Gefühlsduselei, es ist eine Tatsache, die nur durch den Glauben erfassbar wird.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist auferstanden. Doch wie schwer tun wir uns, es zu glauben, wenn schwierige oder dramatische Ereignisse uns begegnen. Hilf uns, alles mit dem Auferstehungsglauben zu betrachten.

Vorsatz: Feiern wir ganz bewusst diese Oktav. Machen wir heute ein großes Fest, aus Freude über die Auferstehung Jesu. Beginnen wir jeden Tag dieser Woche mit den Worten: Christus ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!

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