Tägliche Meditationen
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Montag,
17. September 2018

Der Hauptmann von Kafarnaum

Montag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Hildegard von Bingen OSB, Mystikerin
Hl. Robert Bellarmin SJ
Sel. Anton Maria Schwartz COp

Dr. med. Christoph Kunkel

Lk 7,1-10
In jener Zeit als Jesus seine Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein. Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte. Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten. Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst; denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut. Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden. Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden. Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

Einführendes Gebet: Der römische Soldat war sich dessen bewusst: Unter unseren Dächern herrscht oftmals unwürdiges Treiben. Gib Vater, dass wir für unsere Schutzbefohlenen in der Familie und in der Gemeinschaft würdig vor dir bitten.

Bitte: Herr, die Christen in vielen Weltteilen werden verfolgt und unterdrückt. Lass uns unter den Unterdrückern den guten Einzelnen suchen, den, der auf deiner Seite steht.

1. Ein Römer mit Gottesliebe hinter der Rüstung. Der Zenturion (das ist weit mehr als ein deutscher "Hauptmann", denn der Anführer einer Hundertschaft) ist doch ein rechter Militär: "Geh" oder "Komm" so befiehlt er, und so gehorcht man. Denn so ist das eben bei den römischen Legionären. Und er glaubt fest an die Macht der Autorität, die er bei Jesus allemal verspürt: "Sprich nur ein Wort und mein Diener wird gesund." Aber hinter der Rüstung verborgen schlägt ein Herz aus Fleisch und Blut. Ein Menschenherz, das sich Gott geöffnet hat, mit Glaubenskraft zudem. So wie es heute im Psalm steht: "Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude." Und obwohl sein Kaiser sein Gott ist, ist er auch ein Freund der gläubigen Juden. Hat eine Synagoge für die Israeliten gebaut, anstatt aufgrund seiner Stellung als Besatzer das Volkes auszubeuten.

2. Der verborgene Gott leuchtet hervor. Und der große Zenturion ist ein fürsorglicher Soldat, der seinen Diener und Untergebenen schätzt. Er ist so respektvoll den Israeliten gegenüber, dass er deren Älteste zu Jesus schickt, für den Diener. Hinter der Fassade der Götter und Kaiser glaubt da jemand fest an ein Handeln durch Jesus.

3. Der Hauptmann spricht in jeder Messe durch uns. So sehr ist Jesus von dieser Glaubenskraft berührt, dass er sagt: "Nicht einmal in Israel habe ich solchen Glauben gefunden." "Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort und dein Diener (meine Seele) wird gesund." In jeder heiligen Messe festigen wir uns in Demut vor Christus mit den Worten des Hauptmanns. Schlägt auch bei mir ein gläubiges Herz für weltliche Tat im Alltag? Bleibt das Auge über "den Betrieb" hinaus auf Gott gerichtet, bleiben in uns Hoffnung und Glaube?

Gespräch mit Christus: Jesus, verleihe auch uns, die wir dich als Auferstandenen schon kennen, die Glaubensstärke des Hauptmanns.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute bei Jesus für einen kranken Schutzbefohlenen um Gesundheit bitten.

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