Tägliche Meditationen
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Samstag,
4. April 2009

Es ist besser für euch, dass ein einziger Mensch stirbt

Samstag der fünften Woche in der Fastenzeit
Hl. Isidor

P. Steven Reilly LC

Joh 11,45-56
Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten.

Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. Das Paschafest der Juden war nahe und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich komme heute zu dir voll Glauben, Hoffnung und Liebe. Ich danke dir für diese Gelegenheit des Gebets und der Betrachtung. Nimm mein Mühen an und segne es mit Gnaden.

Bitte:  Vater, erleuchte meinen Verstand mit deinem Heiligen Geist, damit ich die Liebe, die dein Sohn Jesus mir gezeigt hat, besser begreifen kann.

1. Es ist besser für euch, dass ein einziger Mensch stirbt. Kajaphas handelt auf abscheuliche Weise nach der Moral, dass das Ziel die Mittel rechtfertigt und veranlasst so die Umsetzung der schlimmsten bösen Tat in der Geschichte der Menschheit. Von einer höheren Ebene aus betrachtet stimmt es aber tatsächlich, dass der Tod Jesu zur Quelle unseres Lebens wird! Morgen beginnt die heilige Woche, die Karwoche. Beten wir innig und betrachten das Werk der Erlösung, das zu einem unendlichen Preis für uns erkauft worden ist.

2. Zur Einheit versammelt. Einheit und Nächstenliebe drücken die höchsten Ideale des Katholizismus aus. Unsere Kirche will alle „zerstreuten Kinder Gottes” unter ihrem Dach versammeln. In der Karwoche wollen wir voller Eifer dafür beten, dass die Einheit, die Christus so sehr für die Kirche ersehnt und um die er den Vater beim Letzten Abendmahl angefleht hat („Dass sie eins sein mögen!”), durch das Leben dieser heiligen Geheimnisse erneuert wird. Wir müssen für die Einheit im Glauben beten, damit wir alle den Stellvertreter Christi, Papst Benedikt XVI., in seinem Dienst der Verkündigung der Wahrheit des kostbaren Geschenks unseres Glaubens unterstützen. Wir müssen für größere Nächstenliebe beten, damit unsere Worte die Achtung zum Ausdruck bringen, die Christus für seine Jünger wünscht, und damit unser ganzes Handeln das Siegel authentischer Liebe trägt.

3. Unsere Sünden werden ihn kreuzigen. Morgen ist Palmsonntag und wir werden in der heiligen Messe die Leidensgeschichte hören. Wir müssen diese Liturgie auf eine sehr persönliche Weise leben. Unsere eigenen Sünden haben viel mehr mit Christus am Kreuz zu tun als die Machenschaften des Kajaphas. Sollte das nicht tiefes Staunen und Verwunderung in uns hervorrufen? Christus liebte jeden Einzelnen von uns persönlich und gab sein Leben hin, damit wir nicht den ewigen Tod erleiden müssten. Wir wollen darum unser Möglichstes tun, um dafür zu sorgen, dass sein Opfer nicht umsonst war.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich kann die Tiefe deiner Liebe niemals ergründen. Du hast mich vor der Sünde gerettet und mir neues Leben geschenkt. Vor mir liegt nicht mehr der Tod, sondern die Auferstehung. Bewahre mich in deiner Gnade!

Vorsatz:   Ich will für einige Augenblicke unseren Herrn am Kreuz betrachten, um meine Seele für die Karwoche vorzubereiten.

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