Tägliche Meditationen
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Freitag,
3. April 2009

Zur Entscheidung aufgerufen

Freitag der fünften Woche in der Fastenzeit

P. Robert Presutti LC

Joh 10,31-42
Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um Jesus zu steinigen. Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff.

Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.

Einführendes Gebet:   Himmlischer Vater, ich danke dir für diese Zeit des Gebets. Hilf mir, jeden Tag mehr in meiner Liebe und Wertschätzung des Gebets und der Vertrautheit mit dir, die du mir durch das Gebet schenken willst, zu wachsen.

Bitte:  Herr Jesus, ich bitte dich heute um die Gabe der Selbstentsagung. Hilf mir, dich niemals zurückzuweisen.

1. Unglaube lässt alles dunkel aussehen. Die Pharisäer heben wieder einmal Steine auf, um den Herrn zu steinigen. Christus weist seine Möchte-gern-Mörder darauf hin, dass alles, was er bisher getan hat, gut war. Das Leben Christi setzt sich aus einer guten Tat nach der anderen zusammen. Die Pharisäer sehen das Offensichtliche nicht, weil sie bewusst und gewollt dem Herrn widerstehen, und schließlich so sehr an sich selbst gebunden sind, dass sie sich nicht mehr loslassen können. Bewusster Widerstand gegen den Herrn verfälscht die Sichtweise auf alle anderen Dinge.

2. Stärke in Demut. Jesus drängt sich selbst niemandem auf oder übt seine göttliche Autorität niemals aus, um die eigenen Ansprüche zu rechtfertigen. Anstatt die ungläubigen Pharisäer noch mehr zu provozieren, zieht er sich still auf die andere Seite des Jordan zurück. Dort hatte Johannes Jesus getauft und dort hatte Jesus sein öffentliches Wirken begonnen. Jesus lehrt uns, wie wir handeln sollen, wenn wir Opposition, Schwierigkeiten und scheinbare Niederlagen erfahren; wir sollen zu den Ursprüngen unserer Berufung durch ihn zurückgehen und dort neue Kraft schöpfen.

3. Viele Menschen glaubten an ihn. Die einfachen Leute nahmen Jesus viel bereitwilliger an als die gebildeten Führer der Juden. Das einfache Volk nahm den Herrn an, es liebte ihn und folgte ihm, nicht, weil er in ihre vorgeformten Kategorien passte oder weil sie ihn perfekt verstanden, sondern weil sie es zuließen, dass der Herr durch seine Botschaft und sein Leben ihre Herzen und ihren Verstand formte. Unser Zugang zum Herrn hängt mehr von den Entscheidungen unseres Herzens ab als von unserem Verstand. Um Christus richtig verstehen zu können, muss ich ihn annehmen und ihm folgen, und nicht ihn erst dann annehmen und ihm folgen, wenn ich ihn ganz verstanden habe.

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich danke dir für das Geschenk des Evangeliums und für die Gabe deines Heiligen Geistes, der mich fähig macht, deine Worte zu verstehen und sie für mein eigenes Leben anzuwenden. Ich bete darum, dass ich niemals in eine heuchlerische und selbstgerechte Haltung verfalle, in welcher ich dich und deine Lehre als Bedrohung auffassen würde.

Vorsatz:   Ich will mich heute besonders mühen, um ein kontinuierliches und stilles Zeugnis meines Glaubens zu geben.

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