Tägliche Meditationen
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Freitag,
30. Juli 2010

Einen Propheten ehren

Freitag der siebzehnten Woche im Jahreskreis

P. Ernest Daly LC

Mt 13,54-58
Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube an deine Macht. Ich weiß, dass du der Herr aller Zeiten bist. Ich vertraue darauf, dass du mich in meinem Leben führst. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass du siegen wirst. Danke für die Siege, die du bereits in meinem Herzen und in den Herzen so vieler Menschen gewonnen hast. Ich möchte dir die völlige Kontrolle über mein Leben geben.

Bitte: Herr, vermehre meinen Glauben an dich.

1. Zu bekannt mit Jesus. Die Bewohner von Nazareth dachten, sie wüssten alles über Jesus. Er war unter ihnen aufgewachsen. Offensichtlich hatten sie nichts Außergewöhnliches an ihm bemerkt, bevor er sein geistliches Amt öffentlich antrat. Sie dachten, er wäre so wie jeder andere. Als sie also hören, dass er Wunder wirkt und mit Vollmacht lehrt, glauben sie es nicht. Manchmal laufe auch ich Gefahr, der Macht Christi in meinem Leben Grenzen zu setzen. Ich sehe meine wenig beeindruckenden Lebensverhältnisse und die Wiederholung der gleichen alten Probleme. Ich halte es nicht für möglich, dass Christus etwas Übernatürliches inmitten einer gewöhnlichen Situation tun kann. Heute erhalte ich eine Einladung, einen Schritt aus dem üblichen Trott zu tun und fester an die Macht Christi zu glauben.

2. In meinem eigenen Hinterhof. Die Lösung für ihre tiefsten Probleme fand sich in ihrem eigenen Hinterhof. Doch meinten die Bewohner von Nazareth, dass eine ihnen vertraute Person nicht irgendetwas Außergewöhnliches vollbringen könnte. Wenn die Kirche mich manchmal mit einer ihrer Lehren herausfordert ‐ was Nächstenliebe, Familienleben oder die Notwendigkeit, ein mutiger Zeuge zu sein, angeht ‐, suche ich da nicht manchmal nach Ausreden, wie zum Beispiel, dass meine Umstände zu schwierig sind oder dass die Kirche meine Situation nicht versteht? Lasse ich manchmal die prophetische Stimme der Kirche in meinem Herzen sterben? Wenn ich mich vom Evangelium und von der Kirche gefordert fühle, sollte ich dankbar sein. Christus lädt mich ein, den tiefsten Sinn meines Lebens zu entdecken. Er gibt mir eine Chance, mein Leben grundlegend von Ihm ändern zu lassen. Er ermöglicht mir, ihn im Glauben zu entdecken. Er führt mich über meine alltägliche Bequemlichkeit hinaus und lässt mich so das Kommen seines Reiches schauen.

3. Ein Wundertäter, bereit zur Tat. Welche Art Wunder will Christus in meinem Leben vollbringen? Christus will mein Leben zu einem glänzenden Zeugnis der Macht seiner Gnade machen. Er möchte mein Leben mit seiner Heiligkeit ausfüllen und mir helfen, ein Licht für andere zu sein. Wenn ich meine Oberflächlichkeit und meinen Mangel an Glauben abschütteln kann, werde ich die mächtige Gegenwart des Heilands entdecken, der mir hilft, jeden Augenblick meines Lebens verantwortungsbewusst und nach dem Gebot der Liebe zu leben. Er kann Wunder in meinem Leben bewirken und mir helfen, die Tugenden zu leben, die mir am teuersten sind. Bin ich bereit, ein Risiko für Christus einzugehen und ihm vollkommen zu vertrauen?

Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du große Dinge in meinem Leben tun möchtest. Hilf mir zu erkennen, wie du meine gewöhnlichen, scheinbar unwichtigen Tagesabläufe so umformen kannst, dass in ihnen deine Gnade triumphieren kann. Mache mich fähig, deinem Heiligen Geist zu folgen, so dass er Wunder in meinem Leben bewirken kann.

Vorsatz:  Ich will meinen Glauben an Christus vermehren und für ihn in meinem geistigen oder apostolischen Leben auch Risiken eingehen.

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