Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
13. Mai 2009

Sich von allein losreißen

Mittwoch der fünften Woche in der Osterzeit

P. Patrick Langan LC

Joh 15,1-8
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für die Gelegenheit, bei dir zu sein. Es gibt Dinge im Leben, Herr, zu denen ich mich hingezogen fühle, aber du ziehst mich viel mehr an. Ich hoffe auf dich, und ich liebe dich. Vielleicht verstehe ich nicht richtig, was es bedeutet zu lieben, und vielleicht liebe ich nicht so, wie ich sollte, aber ich liebe dich wirklich.

Bitte:  Herr, hilf mir, in meinem inneren Leben zu wachsen, damit ich mit dir vereint bleiben kann.

1. Getrennt. Herr, es ist so leicht, dich zu vergessen, wenn wir im Leben so viel zu tun haben. Es ist leicht, dich zu vergessen, wenn die Dinge gut laufen. Fast ohne es zu bemerken, beginne ich, mich vom Weinstock zu trennen. Mein Gebet ist ein guter Maßstab: Wenn ich mich vom Weinstock trenne, wird es kürzer und kürzer und hört fast ganz auf. Ich gehe meinen eigenen Weg. Ich vergesse zu beten. Aber es ist nicht notwendigerweise eine Frage des Streichens von Aktivitäten, sondern eine Frage dessen, sie für Gott und in Einheit mit ihm zu tun.

2. Keine Frucht. Wenn ich mich selbst von Christus, dem Weinstock, trenne und meine Energien anderswo einsetze, weiß ich, was geschehen wird. Ich werde keine Frucht bringen. Das ist meine Erfahrung; es ist bereits passiert. Schließlich werde ich verblühen und wie ein trockener Zweig abgeschnitten werden. Am Ende werden diese verblühten, alten, vertrockneten Zweige gesammelt und ins Feuer geworfen werden, und sie werden verbrannt. Ich kann keinesfalls Frucht bringen, wenn ich vom Weinstock getrennt bin.

3. Reiche Frucht. Ich will reiche Frucht bringen. Ich möchte dabei helfen, diese Welt zu verändern. Das ist erstrebenswert für mich. Das bedeutet mir viel. Ich habe es auf verschiedene Arten versucht, und ich weiß, dass ich die Früchte bringen kann, die später zu Wein gepresst werden. Auf diese Weise werde ich den Vater verherrlichen. In dieser Meditation spüre ich schon den Saft, der in meine Seele zurückströmt. Mein Leben wird Frucht für andere bringen. Herr, hilf mir, am Weinstock zu bleiben. Hilf mir, das Band der Einheit zu stärken. Lass meinen Glauben und meine Liebe zu dir wachsen, denn du bist Alles für mich.

Gespräch mit Christus:  Herr, es ist leicht, auf etwas zu vertrauen, das wir sehen, fühlen und berühren. Es ist klüger, unendlich klüger, dir zu vertrauen, auch wenn du mir jetzt noch verborgen bist.

Vorsatz:   Heute werde ich wenigstens dreimal eine meiner Aktivitäten für Gott aufopfern.

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