Tägliche Meditationen
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Montag,
24. April 2006

Augen für das Reich Christi

Montag der zweiten Osterwoche

P. Michael Goodyear LC

Joh 3,1-8
Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Einführendes Gebet:  Herr, du kennst meine Bedürfnisse besser als ich selbst. Dir wende ich mich zu, damit du mich lehrst, was ich in diesem Gebet erbitten soll. Ich will deinen Willen in meinem Leben erfüllen. So wie sie es in Kana tat, bittet dich Maria, meine Himmelsmutter, auf meine Bedürfnisse und Nöte zu schauen. In ihrer Gegenwart erflehe ich die Gnade, die Wirklichkeit deines Reiches zu erkennen und von ihm angezogen zu werden. Möge jeder meiner Schritte in dieser Welt mich mit großer Begeisterung diesem deinem Reich näherbringen.

Bitte:  Herr, stärke meine Empfänglichkeit für deinen Geist.

1. Die Augen in unserem Kopf. Was sehen wir mit unseren Augen? Wir können das Werk Gottes in der Schöpfung sehen und erkennen, dass er uns damit zeigt, wie sehr er uns liebt. Wir sehen die Geschöpfe als ein Mittel, Gott zu erkennen und auf unseren liebenden Schöpfer zu antworten. Mit unseren Augen können wir Gelegenheiten erkennen, die Liebe zu üben, die wir von unserem Schöpfer lernen. Wir sehen in der Eucharistie das Geheimnis der Liebe Christi. Wir sehen um uns herum das Werk des Geistes in der Kirche, dem mystischen Leib des Herrn. Die Augen sind ein Werkzeug des Glaubens und sie dienen uns gut auf dem Weg zum ewigen Königreich. Ist dies auch bei meinen Augen der Fall?

2. Die Augen des Herzens. Wenn das, was vom Herzen ausgeht, einen Menschen beschmutzen kann, so kann das, was vom Herzen ausgeht einen Menschen auch heiligen. Die Augen sind auch ein Werkzeug des Herzens. Die Augen richten sich auf das, was dem Herzen wertvoll und wichtig ist. Christus hat es ganz klar ausgedrückt: „Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!“ (Mt 6,22).

3. Die Augen der Seele. „Der Wind weht wo er will. Du hörst ihn, aber du weißt weder woher er kommt, noch wohin er geht. So ist es mit dem heiligen Geist!” Der Heilige Geist, der Fürsprecher, spricht ohne Geräusch zu unserem Herzen. Die vom heiligen Geist gelenkten Augen der Seele helfen uns zu sehen – helfen uns, an dem Gefallen zu finden was richtig ist und uns immer an seinem Trost zu erfreuen. In der Osterzeit beginnt sich der heilige Geist zu regen, und die Kirche singt mit umso größerer Andacht: Veni Sancte Spiritus – Komm, Heiliger Geist! In dieses Gebet einzustimmen ist für uns als Glieder dieses mystischen Leibes sowohl unwiderstehliche Pflicht als auch wunderbares Recht.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du hast uns versprochen, den Heiligen Geist auf deine Kirche auszugießen und du hast die Jünger bei vielen Gelegenheiten erinnert, sich bereit zu machen. So wie sich die Israeliten schnell bereit machten für das Pascha, bereit wie für eine Wanderschaft, so leite auch mich, um bereit zu sein für den Weg mit deinem Geist.

Vorsatz:  Ich will heute zu drei verschiedenen Zeiten zum Heiligen Geist beten.

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