Tägliche Meditationen
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Samstag,
12. November 2016

Wahnsinnig hartnäckig

Samstag der Zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Kunibert, Bischof
Hl. Diégo, OFM Guardian

P. Joachim Richter LC

Lk 18,1-8
In jener Zeit sagte Jesus den Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?

Einführendes Gebet: Jesus, schnell verliere ich die Motivation und werde mutlos: im Gebet und im Tun des Guten. Ich brauche Hilfe und deshalb wende ich mich an dich: Erfülle mich mit neuer und froher Hoffnung. Denn ich weiß ja, dass niemand enttäuscht wird, der seine Hoffnung auf den Herrn gesetzt hat.

Bitte: Meine Hoffnung und meine Freude. Meine Stärke, mein Licht. Christus meine Zuversicht. Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht. Auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht. (Lied aus Taizé)

1. Nicht aufgeben. "Hallo, was ist denn mit dir los? So kenne ich dich gar nicht. Wieso gibst du auf einmal so schnell auf?" – So könnten Freunde uns manchmal fragen, wenn uns der Wind aus den Segeln genommen ist. Wenn uns aber etwas wirklich wichtig ist, können wir auch unglaublich hartnäckig sein. Wir wollen es unbedingt erreichen! Diese Einstellung können wir auch auf den Glauben übertragen und beharrlich im Namen Jesu um das bitten, was wir im Leben brauchen.

2. Mit Köpfchen. Wer ab und zu ein bisschen nachdenkt, dem ist sicherlich klar, dass wir von Gott nicht immer Dinge erbitten, die sinnvoll oder gut für uns sind. Das sollten wir bedenken und daraus lernen. Außerdem mutet uns Gott manchmal auch tatsächlich etwas Schweres zu, weil es letzten Endes viel besser für uns ist. Deshalb sollten wir, wenn wir beharrlich um eine Sache bitten, immer auch hinzufügen: "Vater, nicht wie ich will, sondern wie du willst, soll es geschehen."

3. Das kostbarste Geschenk. Was ist das Kostbarste, was es in unserem Leben überhaupt geben kann? Das kostbarste Geschenk ist sicherlich die Tatsache, dass wir leben, also unsere Existenz an sich (nicht unbedingt unsere Existenz auf Erden, denn die ist in jedem Fall vergänglich, sondern unsere Existenz überhaupt). Und gleich darauf kommt das Geschenk des Glaubens: Denn nur durch den Glauben erhalten wir Kenntnis vom Sinn unserer Existenz. Nur durch den Glauben findet unser Leben die richtige Richtung und das richtige Ziel. Nur der Glaube befreit und erlöst unsere Existenz und führt uns zum wahren Leben in Christus. Deshalb ist Jesus so besorgt und fragt seine Jünger: ‚Wird der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?‘

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens! Bitte hilf mir, den Glauben zu bewahren bis an mein Lebensende. Und hilf mir, dass ich nicht nur so nebulös dahinglaube, sondern heiter und gelassen, aber auch voller Freude und Begeisterung glauben kann. Stärke meinen Glauben. Danke, Jesus.

Möglicher Vorsatz: Ich will mein Gebetspensum beharrlich einhalten und hartnäckig – aber mit der Offenheit für den Willen Gottes – für die verschiedenen Anliegen bitten: meine eigenen, die meiner Freunde und die der Kirche und des Papstes.

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