Tägliche Meditationen
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Freitag,
11. November 2016

Ich glaub, ich bin im falschen Film!

Gedenktag
Hl. Martin von Tours, Bischof

P. Joachim Richter LC

Lk 17,26-37
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie es zur Zeit des Noach war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging; dann kam die Flut und vernichtete alle. Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um. Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart. Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren. Denkt an die Frau des Lot! Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen. Da fragten sie ihn: Wo wird das geschehen, Herr? Er antwortete: Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier.

Einführendes Gebet: Jesus, du bist vom Himmel zu uns in die Welt gekommen, damit wir unseren Blick nach oben erheben können, zum Vater.

Bitte: Hilf uns, Herr, dass wir uns täglich neu frei machen von der Bindung an die Geschöpfe, um aus freiem Entschluss in einer festen Bindung an dich und deinen Willen zu leben.

1. Ziellos… Jesus, wir leben in einer Welt voller Vergnügen, Spaß und Ablenkungen. Von überall her strömen Bilder, Musik, Videos und Chats auf uns ein. Natürlich sind nicht alle diese Dinge in sich "grottenschlecht". Musikhören ist keine Sünde und ein gewisses Maß davon kann uns wahre Entspannung bringen. Aber wenn ich – als übertriebenes Beispiel – zehn Stunden am Tag Musik höre oder mir Videos "reinziehe", dann habe ich sicherlich in diesen zehn Stunden viel Gutes unterlassen, was ich hätte tun können. Und das wäre eine sinnlose Art, meine Lebenszeit zu verplempern.

2. Nachdenken. In dieser vorvorletzten Woche im zu Ende gehenden Kirchenjahr will Jesus uns wachrütteln: ‚Hey, wach auf, du bist im falschen Film! Es ist doch nicht egal wie du die Zeit deines Lebens verbringst!‘ Überleg dir, was der Sinn unseres Lebens ist. Niemand kann wissen, wie lange sein Leben auf dieser Erde dauern wird. Und: In allem, was du tust, schau auf das Ende und frage dich: Wie sieht eigentlich Jesus mein Leben? Wie würde er sich in meiner Situation verhalten?

3. Bereit sein. Ja, gleich komme ich! In diesem Leben können wir uns so manches Mal hindurch mogeln. Gott ist geduldig mit uns. Doch hier hat das Sprichwort recht: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Denn wie Jesus durch seine Beispiele deutlich machen will: Es wird einen Zeitpunkt geben, zu dem Gott kein Vorbeimogeln oder Tricksen mehr zulassen wird. Letztlich geht es um etwas sehr sehr Großes und Entscheidendes: Ob wir im Himmel bei Jesus glücklich leben werden oder nicht.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke für deine klaren und aufrüttelnden Worte. Du willst mir keine Angst machen. Aber du willst mich aufwecken aus meiner falschen Selbstsicherheit und Passivität, in die ich manchmal versinke. Erleuchte mich durch deinen Heiligen Geist und hilf mir, den Glauben tatkräftig und authentisch zu leben.

Möglicher Vorsatz: Ich will mich bei allem, was ich tue, fragen: ‚Was nützt mir das für die Ewigkeit?‘

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