Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
10. August 2017

Das Neue Gesetz

Fest
Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer
Philomenia
Asteria, (Astrid)

P. Nikolaus Klemeyer LC

Joh 12,24-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

Einführendes Gebet: Herr, ich trete vor dich hin und bitte dich darum, mir zu helfen, diese Zeit des Gebets in Glaube, Hoffnung und Liebe zu leben. Entzünde mein Herz und gib mir Freude in deiner Nachfolge.

Bitte: Herr, lehre mich, wie man wahrhaft Frucht bringt. Lass mich lernen zu sterben, um Frucht zu bringen.

1. Das Weizenkorn bleibt ja sonst allein. Eine tiefe Sehnsucht des Menschen ist es, nicht allein zu sein. Die ursprüngliche Einsamkeit beantwortete Gott mit der Erschaffung einer "Gefährtin". Der Mensch braucht die Gemeinschaft. Aber hier geht es nicht nur um die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen, sondern auch darum, dass der Mensch danach sucht, sich selber zu "verewigen". Wir trachten danach, Frucht zu bringen, durch Nachkommenschaft in unserer Familie in gewisser Weise weiterzuleben.

2. Ein neues Gesetz. Christus lehrt uns nicht, dieses Gesetz der Gemeinschaft und des Weiterexistierens in einer Familie zu missachten oder aufzugeben, sondern wie man wahrhaft Frucht bringt. Und zwar führt er uns vor Augen, dass Fruchtbringen mit einem gewissen Sterben einhergeht. Man muss sich selbst loslassen, für die anderen leben. Dann erst bringt man Frucht.

3. Die Nachfolge Christi. Doch geht es hier nicht um etwas rein Menschliches, etwa um Philanthropie, die auch Selbstlosigkeit erfordert. Es geht vielmehr um die echte "imitatio Christi", die Nachfolge Christi. Seine Opfer für das Heil der Menschen dient als Vorbild für unser Sterben, durch das wir Frucht bringen sollen. Ja, wir dürfen unser Leid und Opfer mit dem Erlösungswerk Christi verbinden und dadurch auch in ihm Frucht bringen.

Gespräch mit Christus: Immer wieder stellt sich die Frage, wie ich dir, Herr, nachfolgen kann. Erleuchte mich und werfe Licht auf meinen Lebensweg, damit ich mich der wahren "imitatio Christi" hingebe und dir erlaube, immer mehr in mir zu leben und durch mich zu handeln.

Möglicher Vorsatz: Heute möchte ich für jemanden, der mir nahesteht, ein Opfer bringen, damit dieser Mensch das Heil erlangt.

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