Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
8. Juni 2016

Jesus ist die Erfüllung der Heiligen Schrift

Mittwoch der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Medardus, Bischof
Hl. Helga von Schwarzenberg

P. Daniel Weber LC

Mt 5,17-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Einführendes Gebet: Jesus ich bete dich an. Ich danke dir für dein Wort am heutigen Morgen.

Bitte: Ich bitte dich, zeige mir in deinen Geboten, deine göttliche Weisheit für mein Leben.

1. Die Heilige Schrift ist eine Einheit. Jesus sieht sich in der Tradition der Propheten. Er tritt nicht so streng wie die jüdischen Schriftgelehrten auf. Das Händewaschen nach einem Marktbesuch ist nicht so wichtig, wie die Sorge um die arme Witwe von nebenan. Er predigt die Nächstenliebe – das neue Gebot – aber er ist kein Umstürzler. Er interpretiert die Worte der Tora und der Propheten aus der Perspektive der Gottes- und Nächstenliebe. Jesus rückt das Heil des Menschen ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit, der Buchstabe des Gesetzes dient demselben Ziel. Welches Bild von Jesus vermittelt uns das? Das eines gütigen Vaters und eines barmherzigen Richters.

2. Jesus ist die Erfüllung. Jesus legt den Schwerpunkt seiner Lehren auf die Gottes- und Nächstenliebe und sieht sich darin in der Tradition der Propheten, die mit großer Hoffnung das Kommen des Messias und Erlösers vorhergesagt haben. Alles, was die Propheten verkündet haben, kommt im Leben Jesu in Erfüllung. Besonders im Matthäusevangelium lesen wir oft "… damit sollte sich die Schrift erfüllen". Hier sehen wir auch die Pädagogik Gottes. Im Alten Testament wird der Glaube an einen persönlichen Gott, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs verkündet. In den Evangelien erfüllt Jesus die Verheißungen der Propheten und damit die tiefsten Erwartungen, die jeder Gläubige persönlich in sich trägt.

3. Die Gebote halten und lehren. In den letzten zwei Sätzen betont Jesus die Wichtigkeit der Gebote, er bekräftigt, dass man sie halten soll. Auch für uns heute sind die zehn Gebote lebenswichtig. Die ersten drei Gebote sprechen von den Pflichten gegenüber Gott und die restlichen sieben von den Pflichten gegenüber unseren Mitmenschen. Und Jesus setzt noch eins drauf. Wir sollen diese Gebote auch anderen vermitteln. Das trifft besonders auf die Eltern und Lehrer zu. Gerade heute, wo so viele Menschen nach einem Sinn im Leben, nach Gott suchen, wird unser Zeugnis für sie zu einem guten Wegweiser.

Gespräch mit Christus: Guter Jesus, du bist Mensch geworden, um uns den Weg zum Himmel zu lehren und uns zu erlösen. Manchmal bin ich zu schwach, um deine Gebote zu halten. Gib mir dann die Einsicht, dass ich bei dir um Gnade bitten kann und die Kraft, deine Gebote zu beachten.

Möglicher Vorsatz: Die zehn Gebote lesen (Deut 5,6-21), halten und für unseren Nächsten beten.

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