Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
10. August 2016

Im Tod ist das Leben

Fest
Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer
Hl. Asteria (Astrid)

P. Georg Rota LC

Joh 12,24-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

Einführendes Gebet: Herr, heute lädt uns die Kirche ein, das Beispiel des heiligen Laurentius zu betrachten. Er gab sein Leben dafür hin, dass immer mehr Menschen dich verehren und lieben. Ich hätte gerne den Mut, so tapfer zu lieben wie er, selbst wenn das den Tod meines Egoismus und meiner eigenen Bequemlichkeit bedeutete.

Bitte: Herr, festige in mir den Entschluss, meinen Glauben heute weiterzugeben.

1. In Seine Hände. Christus zeigt uns heute, wie wir zu einem Leben in Fülle gelangen können. Er erzählt uns, was wir brauchen, um wirklich glücklich und heilig zu sein. Anhand des Gleichnisses vom Weizenkorn, veranschaulicht er, dass wir vor dem Tod unseres Egoismus und unseres Stolzes keine Angst zu haben brauchen. Denn der führt zu einem fruchtbareren Leben und zu einer echten Erfahrung der Liebe Gottes. Er ist ja selbst – für uns – durch den Tod gegangen, um zu beweisen, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein Leben in Fülle erschließt. Das Beste, was wir tun können, ist unser Leben in seine Hände zu legen.

2. Jesus am Steuer. Wenn Jesus sagt, man soll das Leben gering achten, meint er, dass wir unsere eigenen Pläne und egoistischen Wünsche aufgeben sollen. Er will uns sagen, dass wir ihn ans Steuer lassen sollen, damit er das Boot unseres Lebens in den sicheren Hafen navigiert. Solange unser Egoismus und unser Stolz das Ruder in der Hand haben, kann weder seine Liebe noch sein Licht unser Leben erfüllen. Ihm gebührt der Platz am Steuer! Der Mensch kann sich nur dann tatsächlich selbst verwirklichen, wenn er sich selbst verschenkt. Mit anderen Worten, wir können nur dann wirklich glücklich werden, wenn wir uns von Ihm leiten lassen.

3. Berufung zur Heiligkeit. "Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren." Christus beruft uns nicht zur Mittelmäßigkeit. Nein, er beruft uns zur Heiligkeit. Das ist die Messlatte für unser Leben. Vor diesem Hintergrund verstehen wir die Radikalität der Forderung Christi, uns selbst zu sterben und ein Leben in Fülle zu suchen. Es ist die Vollkommenheit der Heiligen, die danach gestrebt haben, Gott in allen Dingen den ersten Platz einzuräumen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte dir nachfolgen, um zu dem Leben zu gelangen, dass du für mich vorgesehen hast. Ich weiß, dass du mich zu wahrer Größe berufen hast: Du möchtest, dass ich glücklich und heilig bin. Hilf mir zu erkennen, was das für mein konkretes, alltägliches Beten und Handeln bedeutet. Mach mich frei von aller Mittelmäßigkeit, die sich die Handlungsweise der anderen zum Maßstab nimmt. Mach mich frei von meinen Sünden und meiner Ich-Bezogenheit. Danke, Herr, dass du mich so wunderbar geschaffen hast! (Ps 139)

Möglicher Vorsatz: Ich will das Leben eines Heiligen betrachten, gerade im Hinblick auf die Tugend, die ich am meisten brauche.

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