Tägliche Meditationen
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Dienstag,
9. August 2016

Anbeter gesucht

Fest
Hl. Teresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), Ordensfrau, Märtyrerin

P. Georg Rota LC

Joh 4,19-24
Die Frau sagte zu Jesus: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

Einführendes Gebet: Herr ich bin hier in deiner Gegenwart, um dich im Geist und in der Wahrheit anzubeten. Öffne mein Herz, damit mein Gebet ein Lobpreis deiner Herrlichkeit und Größe wird.

Bitte: Ich will dich anbeten!

1. Der Berg und der Prophet. Die Frau erkennt Jesus als Propheten und möchte von ihm – wie von einem Orakel – die Antwort auf eine alte Streitfrage zwischen Juden und Samaritern erhalten: "Wo befindet sich das wahre Heiligtum? In Jerusalem oder in Samaria? Jesus zeigt ihr jedoch, dass das wahre Heiligtum kein Gebäude aus Stein ist. Es wäre aber auch nicht genug, einfach die richtige Antwort auf diese und jene Glaubensfrage zu wissen. Der Glaube ist weder ein bloßes Kopfwissen, noch ein Sammelsurium von Andachtsformen. Auch wir müssen uns immer wieder davor hüten, Jesus zu einem bloßen "Propheten" zu machen, zu jemandem, der zum kulturellen Erscheinungsbild dazugehört und dem wir aufgrund einer Tradition folgen. Er möchte mehr als eine Randerscheinung unseres Lebens sein.

2. Kennen, lieben, anbeten. In unserer Beziehung zu ihm geht es um mehr als nur um einen Berg und einen Propheten. Jesus möchte, dass wir ihn wirklich kennen lernen. Denn durch sein Reden und Tun zeigt er uns, wie Gott ist. Wenn wir Jesus kennen lernen, lernen wir Gott Vater kennen. Und wer ihn kennen lernt, kann gar nicht anders als sich in ihn zu verlieben. Und damit beginnt ein neuer Lebensstil. Eine Glaubensbeziehung, die das Innerste meiner Existenz berührt. Es geht nicht mehr um Äußerlichkeiten (Jerusalem oder Samaria), sondern ich lerne, dass Gott immer und überall angebetet werden möchte. Vor allem soll mein Herz ein Tempel werden, in dem sein Lobpreis nie wieder verstummt.

3. Geist und Wahrheit. Dieser neue Lebensstil der Anbetung bedeutet, dass ich erfüllt vom Heiligen Geist lebe, vom Heiligen Geist, der in mir betet. Das Gebet ist es, wodurch ich ihm die erste Stelle in meinem Leben einräume. Es ist aber auch der Heilige Geist, der mich zur Wahrheit führt. Die Wahrheit, dass alle Menschen Gottes Abbild und meine Brüder und Schwestern sind. Wenn ich ihnen diene, wenn ich die Nächstenliebe lebe und im Apostolat wirke, verbreite ich die Wahrheit über Gott und gebe ihm die Ehre und Anbetung, die ihm gebührt. Bin ich bereit diesen Ruf anzunehmen, Gott in Geist und Wahrheit, in Gebet und Nächstenliebe anzubeten?

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich bin tief beeindruckt von der Verwandlung der Samariterin. Eine kurze Unterhaltung mit dir genügte, um ihrem Leben einen neuen Sinn und eine neue Sendung zu verleihen: Gott anzubeten und ihm die Ehre zu geben. Du weißt, wie sehr ich dich brauche, Herr, und so bitte ich dich, verwandle auch mich und gib, dass auch ich dir immer mehr die Ehre gebe.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute eine Kirche aufsuchen, um den Herrn in der Eucharistie anzubeten.

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