Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
22. Oktober 2008

Unglaubliche Geduld ist unglaubliche Gnade

Mittwoch der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Alfonse Nazzaro LC

Lk 12,39-48
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man um so mehr verlangen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich weiß, dass dein Wiederkommen neues Leben bedeutet. Lehre mich, Herr, geduldig und demütig auf dich zu warten. Zeige mir, wo ich warten sollte; hilf mir, Glauben und Vertrauen auf deine Wiederkunft zu haben.

Bitte:  Bereite mich mit einem offenen Verstand und einem offenen Herzen auf dein Kommen vor, Herr. Hilf mir, treu und klug zu sein und die Freude deines Kommens zu erwarten.

1. Trost daraus schöpfen, dass er wiederkommen wird. Der Trost, zu wissen, dass Christus wiederkommen wird, ist alles, was wir brauchen. Der Herr ist unser Fels; er ist unser Fundament. Wir wissen aus der Schrift, dass Gott seine Versprechen stets hält; deshalb wissen wir, dass Christus eines Tages wiederkehren wird. Sind wir bereit? Haben wir unsere Herzen vorbereitet? Bereiten wir uns täglich so vor, als ob heute der Tag wäre, an dem wir dem auferstandenen Herrn von Angesicht zu Angesicht begegnen werden?

2. Geduld. Sind wir immer treu genug? Wir müssen froh darüber sein, dass Christus treu ist, selbst wenn wir es nicht sind. Treue, obwohl sie eine Gabe Gottes ist, verlangt Geduld. Geduld ist eine Tugend und daher eine Gnade. Treue bedeutet beständige Zuneigung und Ergebenheit, ein festes Einhalten von Versprechen. Verlangt dies nicht eine geduldige Seele? Verlangt das Warten auf Versprechen von uns nicht, geduldig zu warten? Wir vertrauen darum mit einer starken Überzeugung geduldig darauf, dass die Warheit siegen wird.

3. Unverhüllte Gnade. Jesus ruft jeden von uns auf besondere Weise. Petrus wurde berufen, die Kirche, die Christus begonnen hatte, weiterzuführen. Er kannte die Wahrheit; deshalb verlangte Gott viel von ihm. In Wirklichkeit sind die Dinge, zu denen Gott uns ruft, im Lichte Christi gesehen nicht viel. Wir sehen sie nur dann als Last an, wenn sie uns in unseren weltlichen Bestrebungen und Beschäftigungen im Weg sind. Die Gnade, die wir im Suchen und Finden erhalten, ist unendlich. In der Apostelgeschichte antwortete Petrus, als er vor Gericht dafür gescholten wurde, dass er im Namen Jesu lehrte: „Ob es vor Gott recht ist, mehr auf euch zu hören als auf Gott, das entscheidet selbst. Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben” (vgl. Apg 4,13-20). Durch einen solchen Gehorsam erlangen wir Gnade. Obwohl viel von denen verlangt wird, denen viel gegeben ist, wird denen, die Christus gehorchen, ein großer Lohn versprochen.

Gespräch mit Christus:  Herr, du hast versprochen, wiederzukommen und darum warte ich geduldig auf dich. Ich weiß, dass dein Lohn im Himmel viel größer ist als die Belohnungen oder Prüfungen dieses irdischen Lebens. Hilf mir, den Glauben und das Durchhaltevermögen zu haben, die wir brauchen, um auf dich zu warten, damit ich bei deiner Ankunft nicht überrascht bin, sonder voll Freude.

Vorsatz:   Ich werde eine gute Tat für die Person tun, mit der ich die größten Schwierigkeiten habe.

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