Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
25. Februar 2021

Bittgebet

25. März 2021

Donnerstag der ersten Woche der Fastenzeit
Hl. Walburga, Äbtissin

Ilona Kies, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 7,7-12
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, ich glaube an dich, ich hoffe auf dich und ich vertraue dir. Stille um mich herum. Rede jetzt du zu meinem Herzen.

Bitte: Jesus, öffne mein Herz, dass ich deine Stimme erkennen kann.

1. Bittet! Der Katechismus hat ein wundervolles Kapitel über das Gebet. Dort wird Johannes von Damaskus zitiert: "Das Gebet ist die Erhebung der Seele zu Gott oder eine an Gott gerichtete Bitte um die rechten Güter" (KKK 2559). Die ganzen Evangelien sprechen von Bittgebeten; Bitte um Heilung, um Befreiung, um Kinderwunscherfüllung oder um Vergebung. "Die Bitte um Vergebung ist die erste Regung des Bittgebets." (KKK 2631) Es macht etwas mit uns, wenn wir bitten. Wir anerkennen eine Not, ein Bedürfnis, eine Schwäche oder eine Sehnsucht. Wir erkennen, dass wir bedürftig sind und jemanden brauchen. Das Bitten macht uns demütig, weil wir darin die Wahrheit über uns selber anerkennen. "Im Bittgebet spricht sich das Bewusstsein unserer Beziehung zu Gott aus. Wir sind Geschöpfe und darum weder unser eigener Ursprung noch Herr über unsere Lage und sind auch nicht unser letztes Ziel." (KKK 2629)

2. Empfangt! Mit dem Empfangen ist es jetzt so eine Sache. Euch geht es wohl oft wie mir, dass Gott nicht immer gleich alles erhört und vor allem nicht auf der Stelle und sofort. Im Laufe meines geistlichen Lebens musste ich erkennen, dass ich meine Bitte, die Sache selbst, um die ich bat, ins Zentrum gerückt hatte. "Das Wunder des Gebets zeigt sich gerade da, am Rande der Brunnen, bei denen wir Wasser holen. Dort begegnet Christus jedem Menschen; er sucht uns, bevor wir ihn suchen, und er bittet: ‚Gib mir zu trinken!‘ Jesus dürstet; seine Bitte kommt aus der Tiefe Gottes, der nach uns verlangt. Ob wir es wissen oder nicht, im Gebet begegnet der Durst Gottes unserem Durst. Gott dürstet danach, dass wir nach ihm dürsten." (KKK 2560)Die Erhörung besteht nicht darin, dass wir eine Sache bekommen, sondern, dass wir so Jesus begegnen und unseren Durst nach Ihm stillen. Gott sehnt sich so sehr nach uns. Empfange ich demnach durch mein Gebet die Erfüllung meiner Bitte oder Gott selbst?

3. "Wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten." Jesus betont noch einmal die Zuversicht, die wir haben dürfen, dass der Vater uns Gutes geben wird, wenn wir ihn darum bitten. Unser Vater ist kein Gott, der auf uns herabschaut und sich auswählt, wem er etwas gibt und wem nicht. Gott gibt uns allen Gutes, bezeugt Jesus. Gutes zu bekommen führt uns zur Erfahrung, geliebt zu sein. Wir bezeichnen es als "dem anderen Gutes tun", wenn wir jemandem vermitteln möchten, dass er es Wert ist, geliebt zu sein: Gott liebt dich. Er will dir Gutes tun. Kann ich das in meinem Leben erkennen oder erdrückt mich gerade die Erfahrung, den Vater um etwas gebeten und nichts von ihm erhalten zu haben? Welche Stimmen kann ich in mir erkennen? Sind es Lügen oder Wahrheiten?

Gespräch mit Christus: Mein Vater, ich glaube, dass du gut zu mir bist, ich möchte mit jedem neuen Atemzug erkennen, dass du gut bist. Ich bitte dich um die Erfahrung, Gutes von dir zu empfangen.

Vorsatz: Gibt es Stimmen in meinem Herzen, die immer wieder kommen? Könnte ich mit einem Geistlichen darüber sprechen? Wenn ja, über was? Wenn nicht, wie kann ich meine Zuversicht, dass Gott auch mich erhört, wiedergewinnen?

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