Tägliche Meditationen
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Dienstag,
16. Oktober 2018

An erster Stelle die Liebe

Dienstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Hedwig von Andechs, Herzogin
Hl. Gallus, Glaubensbote
Hl. Marguerite-Marie Alacoque OVM

Renee Pomarico, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 11,37-41
In jener Zeit lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch. Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen? Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein.

Einführendes Gebet: Herr, wie oft bin auch ich kleinlich und beschäftige mich mit den "Krümeln" des Alltags, weil mein Herz von allein nicht sehr hoch zu fliegen vermag. Wer verschafft mir Auftrieb? Wenn ich dich betrachte, deine souveräne, faszinierende und energische Art, dann wird mir ganz anders ums Herz. Wer sonst bewahrt einen so klaren Blick für den wahren Wert der Dinge? Wer kann so nachhaltig korrigieren, ohne zu verletzen, und wer zeigt mir den Weg zu jenen Höhen auf, in denen der Geist weht?

Bitte: Herr, gib mir ein gütiges und selbstloses Herz. Jesus, lehre mich lieben!

1. Behalte das Ziel im Auge! Die Gebote Gottes dienen zu unserem Besten, sind zu unserem Heil aufgeschrieben. Sie zeigen uns das Gute auf und bewirken Gutes. Gott gab sie uns aus Liebe, um uns als sein Volk zu beschützen. Im Evangelium ist die Rede von einer Satzung, die an sich gut war, sich aber verselbstständigt hatte, weil sie von ihrem eigentlichen Zweck losgekoppelt wurde und so praktiziert worden war. Auch wir können manchmal in unserem Leben den Blick für das Wesentliche, für unser eigentliches Ziel verlieren und uns in die kleinen Dinge des Alltags verstricken, an Dingen hängen bleiben, die uns ärgern, weil sie nicht in der rechten Weise getan worden sind. Dabei sind wir doch eigentlich da, um zu lieben (unseren Mann, unsere Frau, Kinder, Freunde und Verwandte usw.).

2. Die äußere Schale durchbrechen. Es ist so einfach, ständig nur darüber Buch zu führen, ob jemand das, was man von ihm erwartete, getan oder nicht getan hat. Wie viel schwieriger ist es aber, einen Gang herunterzuschalten, einen Schritt zurückzutreten und über diesen Menschen und sein inneres Befinden, seine Lebensumstände nachzudenken und die Frage zu stellen, ob er vielleicht Mitleid oder Bestätigung braucht. Vieles von dem, was geschieht, geschieht nicht, um Ärgernis oder Anstoß zu erregen. Es geschieht in Eile, abgelenkt, vielleicht, weil dieser Mensch drauf und dran ist, jemand anderem zu helfen. Möglicherweise ist der Mensch, um den es geht, auch traurig, voller Sorge, voll Ärger oder ihn schmerzt etwas.

3. Den Dingen auf den Grund gehen. Gott lädt uns dazu ein, von denjenigen, die uns anvertraut sind, auch Dienste einzufordern, allerdings aus Liebe, nicht aus Pedanterie. Regeln sind dazu da, dass Dinge gut funktionieren, doch wichtiger ist es, dass das Herz gut funktioniert. Christus lehrt uns hier, dass man das Gesetz nur dann vollkommen beachtet, wenn man es in den Dienst der Nächstenliebe stellt. Der rechte Weg ist also nicht, das Gesetz vollkommen zu beobachten und gleichzeitig über diejenigen, die das nicht tun, den Richterstab zu brechen. Es geht um die vollkommene LIEBE, darum, das Gesetz über den Buchstaben hinaus zu praktizieren, bis zum Geist des Gesetzes vorzudringen und darum, die Belange der Nächstenliebe an die erste Stelle zu setzen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte ein so liebevolles Herz wie das deine haben. Hilf mir, wenn ich ungeduldig bin und über andere richte. Gib mir die Gnade, über Äußerlichkeiten hinwegzusehen und zum Herzen der Dinge zu gelangen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde mir heute die Zeit nehmen, um so zu handeln, dass jemand anderes sich bestätigt fühlt und werde ihm gegenüber freundlich sein.

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