Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
17. Oktober 2018

Dort unterstützen, wo es Not tut

Hl. Ignatius von Antiochien, Bischof und Märtyrer
Gedenktag

Hl. Anselm von Wien OFM, Priester

Renee Pomarico, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Lk 11,42-46
In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen. Weh euch Pharisäern! Ihr wollt in den Synagogen den vordersten Sitz haben und auf den Straßen und Plätzen von allen gegrüßt werden. Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken. Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister, damit beleidigst du auch uns. Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger dafür.

Einführendes Gebet: Herr, wenn ich Welt und Kirche betrachte, sehe ich so viele Nöte. Ich möchte zu den Menschen gehören, die nicht nur einen Finger, ja die ganze Hand, Arme und Beine, ihr ganzes Sein rühren, um diesen Nöten zu begegnen. Lege du diese heilige Unruhe in mich, wenn ich bete. Nicht, um sofort das Gebet zu verlassen, auch nicht innerlich, sondern um in dieser Spannung beharrlich mein Herz zu weiten. Ich bitte dich um ein großzügiges Herz.

Bitte: Lieber Gott, lehre mich zu geben, statt zu nehmen!

1. Was Jesus will. Es ist klar, welche Lehre Jesus den Pharisäern erteilen will. Er weist sie zurecht, weil sie den Zehnten von Minze und Raute geben, während sie gewichtigere Dinge wie das Recht, die Menschenliebe und die Hilfe für die Armen vernachlässigen. Als Kirche sind wir eine große Familie und gerufen, diejenigen zu unterstützen, die sich bemühen, unsere geistlichen Bedürfnisse zu decken. Doch geht Großzügigkeit über das rein Sichtbare hinaus und reicht bis in die Tiefen des Herzens. Jesus möchte, dass wir unseren Zehnten vor allem in Form von Taten der Liebe entrichten. Erst wenn unsere Herzen so von Mitleid erfüllt sind, wie das seine, verstehen wir seine Lehre vollkommen.

2. Eine Herzenshaltung. Es hat mich wirklich bewegt, als ich vor kurzer Zeit von Joe ein Zeugnis über Dan gelesen habe. Beide stammen aus meiner Heimatstadt in Süd-Philadelphia. Dan war Joes bester Freund. Er starb mit 52 Jahren. Als junger Mann hatte Dan erfahren, dass Joes Mutter ein neues Dach brauchte, aber kein Geld dafür hatte. Dan war Dachdecker. Bei seiner Arbeit fand er eines Tages im Hof eines Hauseigentümers Ziegeln liegen und fragte ihn, ob er sie für eine arme Familie verwenden dürfe. Er durfte sie mitnehmen und brachte jeden Abend nach der Schicht eine bestimmte Menge mit und deckte so nach und nach das Dach von Joes Mutter, bis es fertig war. Joe war sprachlos darüber, dass Dan so viel Zeit und Energie darauf verwendete und nie etwas dafür verlangte. So etwas nenne ich "den Zehnten geben". Das ist Großmut. So folgen wir Jesu Botschaft und kümmern uns um die gewichtigeren Dinge des Rechts.

3. Die Kirche unterstützen. Im Katechismus der katholischen Kirche lesen wir unter den Geboten der Kirche: "Die Gläubigen sind auch verpflichtet, ihren Möglichkeiten entsprechend zu den materiellen Bedürfnissen der Kirche beizutragen." Und was die Haltung angeht, mit der man geben sollte, sagt Paulus: "Gott liebt einen fröhlichen Geber" (2 Kor 9,7). Was immer wir jemand anderem bieten können: ob materielle Hilfe, seelische Unterstützung, Zeit zum Zuhören oder Ermutigung, vielleicht nur ein Gebet, das wir zuhause in der Stille unseres Herzens verrichten – wir wollen es freimütig und mit freudigem Herzen tun. Wir wissen ja, die Kirche ist mehr als ihre Gebäude und Strukturen. Sie besteht aus Herzen, die brennen vor Liebe zum Herrn.

Gespräch mit Christus: Herr, lass mich die Nöte anderer Menschen kennen und in meinem Herzen suchen, wie ich ihnen begegnen kann, wie ich etwas von den Ressourcen geben kann, die du mir gegeben hast, um Bedürftigen zu helfen.

Möglicher Vorsatz: Ich mache jemanden ausfindig, der in irgendeiner Form bedürftig ist: physisch, materiell, emotional usw. Und gebe dieser Person freudig meine Zeit oder leiste jenen Beitrag, den ich leisten kann.

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